Papst Franziskus trifft Glaubenskongregations-Präfekten Müller

Entschieden gegen Missbrauch

Veröffentlicht am 05.04.2013 um 00:00 Uhr – Lesedauer: 
Missbrauch

Vatikanstadt ‐ Papst Franziskus will offenbar ebenso entschieden wie sein Vorgänger Benedikt XVI. gegen sexuellen Missbrauch in der katholischen Kirche vorgehen. Franziskus habe die vatikanische Glaubenskongregation nachdrücklich aufgefordert, "mit Entschlossenheit" auf Missbrauchsfälle zu reagieren und die "von Benedikt XVI. verfügte Linie" fortzusetzen, teilte der Vatikan am Freitag mit.

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Die Mitteilung erschien im Anschluss an die erste offizielle Papstaudienz für den Präfekten der Kongregation, Erzbischof Gerhard Ludwig Müller .

Kinder müssten geschützt, den Opfern von Gewalt geholfen und die Schuldigen mit ihren Taten konfrontiert werden, verlangte Franziskus laut der Erklärung der Glaubenskongregation. Das sei wichtig für das Zeugnis und die Glaubwürdigkeit der Kirche. Er versicherte, die Opfer von Missbrauch seien in seiner Wahrnehmung und in seinem Gebet besonders präsent.

Zudem habe der Papst die Kurienbehörde angehalten, erforderliche Maßnahmen gegen Missbrauchstäter einzuleiten. Die Glaubenskongregation müsse die Bischofskonferenzen ferner bei der Formulierung und Anwendung der notwendigen Richtlinien gegen sexuellen Missbrauch unterstützen.

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Video: © Sarah Schortemeyer

Erzbischof Gerhard Ludwig Müller, Präfekt der Kongregation für die Glaubenslehre, im katholisch.de-Interview über die Amtseinführung von Papst Franziskus.

Schon Benedikt XVI. ordnete Leitlinien an

Die Glaubenskongregation hatte während des Pontifikates von Benedikt XVI. (2005-2013) die nationalen Bischofskonferenzen dazu aufgefordert, Leitlinien für den Umgang mit sexuellen Missbrauchsfällen zu erarbeiten. Ausdrücklich wurde dabei der Opferschutz, eine Verbesserung der Priesterausbildung und die Zusammenarbeit mit den staatlichen Behörden bei Missbrauchsfällen betont.

Der Großteil der Bischofskonferenzen habe dies bereits umgesetzt, berichtet Radio Vatikan. Der Umgang mit dem Thema sei "für das Zeugnis der Kirche und ihre Glaubwürdigkeit sehr wichtig", heißt es in der Vatikanmitteilung zur Audienz Müllers. Den Opfern des sexuellen Missbrauchs gelte die Aufmerksamkeit und das Gebet des Papstes "in besonderer Weise". (luk/KNA/dpa/Radio Vatikan)