Papst will Lösung für Diözese Gurk-Klagenfurt suchen
Papst Franziskus will sich offenbar persönlich um die krisengeschüttelte österreichische Diözese Gurk-Klagenfurt kümmern. "Ich habe Ihren Brief aufmerksam gelesen und verstehe die Bedeutung des Problems", heißt es in einem Schreiben des Papstes an die Initiative "Forum Mündige Christen", aus dem die "Salzburger Nachrichten" am Mittwoch zitierten. Franziskus kündigte darin an, er werde nach dessen Urlaub mit Kardinal Marc Ouellet, dem Präfekten der Bischofskongregation, sprechen, "um die Situation zu beurteilen und nach der Lösung zu suchen". Das Antwortschreiben aus dem Vatikan kam bereits wenige Tage, nachdem sich die Initiative mit einem Brief an Papst Franziskus gewandt hatte. Es ist auf den 7. August datiert.
Die Diözese Gurk-Klagenfurt wird seit über einem Jahr von inneren Spannungen und einem Finanzskandal gelähmt. Ermittelt wird wegen des Verdachts der Steuerhinterziehung bei einer Großspende. Zudem gibt es Vorwürfe wegen angeblich fragwürdiger Personalentscheidungen sowie undurchsichtiger Vorgänge im Amts-, Führungs- und Lebensstil von Bischof Alois Schwarz, der die Diözese von 2001 bis Mitte 2018 leitete. Schwarz ist inzwischen Bischof von Sankt Pölten und weist die Vorwürfe kategorisch zurück.
Das "Forum Mündige Christen", ein Zusammenschluss von Priestern und Laien aus der Kärntner Diözese, gründete sich, nachdem Ende Juni der österreichische Militärbischof Werner Freistetter Dompropst Engelbert Guggenberger auf Geheiß des Vatikans als Diözesanadministrator abgelöst hatte. Mit einer Online-Petition wollte sich die Initiative dafür einsetzten, dass Guggenberger neuer Bischof von Gurk-Klagenfurt wird. Anfang August brachte einer der Initiatoren rund 5.600 Unterschriften per Fahrrad nach Rom.
Die Gründer der Initiative sagten laut "Salzburger Nachrichten", dass ihnen das Schreiben des Papstes Hoffnung gebe. Sie hätten erreicht, dass Franziskus nun vollständig über die Sache um Bischof Schwarz informiert sei. (mal)