Oberhirte will Lehre wieder stärker in Glaubensalltag einbringen

US-Bischof: Wer nicht an Realpräsenz glaubt, leugnet Jesus

Veröffentlicht am 19.09.2019 um 11:57 Uhr – Lesedauer: 

Peoria ‐ Die meisten Katholiken in den USA glauben nicht an die Realpräsenz in der Eucharistie. Für den Bischof von Peoria in den USA ist das ein Problem. Denn die Realpräsenz sei keine Meinung, sondern ein zentrales Dogma des christlichen Glaubens.

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Der Bischof der US-Diözese Peoria (Illinois) hat den mangelnden Glauben an die Realpräsenz in der Eucharistie beklagt. "Dieses Versagen im Glauben ist geschehen, obwohl diese Lehre bis zur Zeit der Apostel zurückgeht und fundamental für die katholische Identität ist", schreibt Daniel R. Jenky in seinem jährlichen pastoralen Schreiben an sein Bistum. Eine Umfrage hatte vor einigen Wochen ergeben, dass die Mehrheit der US-Katholiken nicht daran glaubt.

Die Realpräsenz sei keine Meinung, sondern göttliche Offenbarung durch die Autorität von heiliger Schrift und Tradition, so Jenky. "Jeder Katholik, der die Realpräsenz leugnet, leugnet in gewissem Sinn auch Jesus und stellt sich außerhalb der Grundsätze unseres Glaubens."

Jedes Dogma sei wichtig, doch der Glaube an die Eucharistie sei besonders grundlegend, heißt es weiter in dem Schreiben. Während sich die Lehre der Kirche zur Realpräsenz nicht geändert habe, sei es aber in deren ritueller Anerkennung und Verehrung zu einer "spürbaren Abnahme" gekommen. Der Oberhirte von Peoria will deshalb die Verbreitung des eucharistischen Glaubens fördern. Wege dazu seien die Anbetung, Prozessionen und das persönliche Gebet. Außerdem sollten die Gläubigen den Leib Christi häufiger in beiderlei Gestalt von Brot und Wein empfangen.

Die Lehre von der Realpräsenz besagt, dass Jesus Christus bei der Feier der Eucharistie in Brot und Wein gegenwärtig wird. Die Feier geht demnach über eine reine Symbolhaftigkeit hinaus. (cph)