Katholische Hochschulseelsorger: Frauen werden in Kirche diskriminiert
Die katholischen Hochschulseelsorger kritisieren eine Diskriminierung von Frauen in der Kirche. Die Benachteiligung von Frauen in der katholischen Kirche sei an den Hochschulen nicht mehr vermittelbar, erklärte die Konferenz für Katholische Hochschulpastoral in Deutschland (KHP) am Mittwoch in Bonn. Es brauche "eine Gleichberechtigung von Frauen und Männern auf allen Ebenen der Kirche". Dies betreffe "insbesondere den Zugang zu allen Weiheämtern".
Dass Frauen bisher von der Sakramentenspendung ausgeschlossen sind, habe eine starke Symbolwirkung, hieß es. Studentinnen wünschten sich "eine Kirche, mit der sie sich als emanzipierte junge Frauen identifizieren können". Dazu brauche es ein "neues Frauenbild im Lehramt". Frauen müssten Männern innerkirchlich gleichgestellt sein.
"Nicht nur leere Lippenbekenntnisse"
Auf einer Tagung der KHP-Frauenkonferenz in Würzburg erklärte die Kirchenrechtlerin Sabine Demel: "Sowohl theologisch-inhaltlich als auch formal-rechtlich spricht alles dafür und so gut wie nichts dagegen - vorausgesetzt, die Rede von der Glaubwürdigkeit und der Zukunftsfähigkeit der Kirche sind nicht nur leere Lippenbekenntnisse."
Die KHP-Frauenkonferenz bekräftigte zudem die Forderungen der sogenannten "Osnabrücker Thesen" von Dezember 2017: "Nicht der Zugang von Frauen zu den kirchlichen Diensten und Ämtern ist begründungspflichtig, sondern deren Ausschluss. Bei der Frage nach Frauenordination geht es nicht um die Frage nach Macht, sondern darum, welche Rolle dem Geschlecht bei der Berufung zukommt."
Die KHP vertritt eigenen Angaben zufolge alle hauptamtlich tätigen pastoralen Mitarbeiter in den rund 125 katholischen Hochschulgemeinden in Deutschland. (tmg/KNA)