Österreich: Große Ablehnung gegenüber Islam
Eine Studie hat ergeben, dass eine große Mehrheit der Österreicher den Islam ablehnt. So sprachen sich fast 80 Prozent der Befragten dafür aus, dass der Staat islamische Gemeinschaften beobachten soll, berichtete der Österreichische Rundfunk am Donnerstag. Demnach vertreten 70 Prozent die Ansicht, dass der Islam nicht in die westliche Welt passt. Ebenso viele der 1.200 Teilnehmer der repräsentativen Studie der Universität Salzburg sehen im Kopftuch ein Symbol der Unterdrückung der Frau. Die Hälfte der Befragten gab an, sich durch "Muslime manchmal wie ein Fremder in Österreich" zu fühlen, und sprach sich zudem gegen Moscheen in der Alpenrepublik aus. 45 Prozent stimmten der Aussage zu, dass Muslime nicht die gleichen Rechte wie alle anderen Bewohner Österreichs haben sollten.
Die Forscher stellten weiter fest, dass "Frauen geringfügig islamkritischer eingestellt sind als Männer". Es gebe jedoch abhängig von Alter, Bildung und Einkommen der Befragten starke Unterschiede in der Haltung zu Muslimen. Personen über 75 Jahren, mit abgeschlossener Lehre und geringem Gehalt äußerten durchschnittlich "das höchste Ausmaß an Kritik am Islam". Zudem haben auch "subjektive Gefühlslagen und Werthaltungen" einen großen Einfluss: "So geht ein generelles Misstrauen gegenüber Mitmenschen und das Gefühl, weniger zu verdienen, als einem zusteht, mit fremdenfeindlichen Haltungen einher."
Die Ablehnung des Islam sei besonders bei Wählern der rechtspopulistischen FPÖ und Nichtwählern anzutreffen. Tief religiöse, aber auch ausgesprochen säkular eingestellte Menschen würden eine "tolerante Sichtweise" auf den Islam vertreten. Nur in wenigen gesellschaftlichen Gruppen gebe es überwiegend positive Haltungen zum Islam, wie etwa bei jungen Erwachsenen, Personen mit universitärer Bildung und Wähler der Grünen. (rom)