Passaus Oberhirte hat Vorbehalte gegen Kurznachrichtendienst

Bischof Oster: Versuche mich mit Twitter anzufreunden

Veröffentlicht am 02.10.2019 um 10:39 Uhr – Lesedauer: 

Passau ‐ Facebook, Instagram, ein eigener Blog: Bischof Stefan Oster ist im Internet aktiv wie kaum ein zweiter deutscher Oberhirte. Mit dem Kurznachrichtendienst Twitter hatte er bislang aber seine Probleme – und das hat seine Gründe.

  • Teilen:

Der Passauer Bischof Stefan Oster (54) ist dabei, seine Vorbehalte für den Kurznachrichtendienst Twitter aufzugeben. Er nähere sich dem Phänomen "eher fragend und behutsam - um auszuprobieren, ob es für ihn passt", sagte seine Sprecherin Anna Hofmeister am Dienstag der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Im Frühjahr hatte der gelernte Journalist seine Social-Media-Aktivitäten auf Instagram ausgeweitet. Damals war er bereits auf Facebook vertreten und verfügte über einen eigenen Blog stefan.oster.de.

Gegen Twitter, wo unter anderem sein Bamberger Kollege Erzbischof Ludwig Schick aktiv ist, hatte sich Oster anfangs bewusst entschieden. Weil da "viele Journalisten unterwegs" seien und "das Klima nicht immer nur wahnsinnig gut" sei, sagte er dem "Straubinger Tagblatt" als Begründung. Diese Polarisierung wolle er nicht mitmachen. Nun ist er unter @BischofOster inzwischen auch dort vertreten.

"Ob es dabei bleibt, können wir jetzt noch nicht sagen"

Dem Bischof gehe es vor allem darum, wie seine Sprecherin sagte, Glaubensinhalte und die Relevanz des Glaubens für den heutigen Menschen "ins Spiel und Gespräch zu bringen". Dazu nutze er seine bisherigen Accounts. Ob und wie sich auch Twitter mit diesem Anliegen in Verbindung bringen lasse, wolle Oster einfach nach und nach verstehen lernen. "Und ob es dabei bleibt, können wir jetzt noch nicht sagen", lautete die Information.

Oster ist seit 2014 Bischof von Passau. Vor seiner kirchlichen Laufbahn absolvierte er von 1984 bis 1986 beim "Straubinger Tagblatt" eine Ausbildung zum Zeitungs- und Hörfunkredakteur und war im Anschluss zwei Jahre als Radiomoderator in Regensburg tätig.

Zu den bisherigen deutschen katholischen Bischöfen auf Twitter gehören neben Weltkirchebischof Schick (Bamberg), Medienbischof Gebhard Fürst (Rottenburg-Stuttgart), Bischof Franz-Josef Overbeck (Essen), Kardinal Rainer Maria Woelki (Köln), Erzbischof Heiner Koch (Berlin) sowie die Weihbischöfe Stefan Zekorn (Münster) und Udo Bentz (Mainz). Reichweitenstärkster bischöflicher Twitter-Account im deutschsprachigen Raum ist mit über 18.000 Followern der des Kardinals von Wien, Christoph Schönborn. (tmg/KNA)