Ordenspriorin Gassmann fordert Stimmrecht für Frauen bei Synode
Die Priorin des Schweizer Benediktinerklosters Fahr, Irene Gassmann, beklagt ein fehlendes Stimmrecht für Frauen bei Bischofssynoden. Man habe mit Interesse die Jugendsynode im Vorjahr verfolgt, bei der sich viele Bischöfe und Kardinäle für ein Stimmrecht von Frauen ausgesprochen hätten. "Leider ist in den vergangenen Monaten diesbezüglich nichts geschehen, wie die Teilnehmerliste der Amazonas-Synode zeigt", sagte die Priorin bei einer Pressekonferenz (Montag) am Sitz der Auslandspresse in Rom.
185 Stimmberechtigte, keine Frau
Die internationale Initiative "Voices of Faith" (Stimmen des Glaubens) hatte ein Stimmrecht für Ordensfrauen bei Bischofssynoden gefordert, nachdem bei den Bischofstreffen 2015 und 2018 im Vatikan auch Ordensleute abstimmen durften, die nicht Priester waren. Dieses Recht sollten bei der Amazonas-Synode im Oktober auch Ordensfrauen haben, so der Wunsch der Initiative. Auf der Teilnehmerliste des Vatikan für die am Sonntag beginnende Amazonas-Synode ist keine Frau unter den 185 stimmberechtigten Mitgliedern.
Gründerin der internationalen Initiative "Voices of Faith" ist die Liechtensteiner Anwältin Chantal Götz. Am Mittwoch lädt die Organisation zu einer Veranstaltung mit dem Titel "Und Sie, Schwester - was sagen Sie?" ein. Dort soll auch der Vorsitzende der Schweizer Bischofskonferenz, der Basler Bischof Felix Gmür, sprechen und über Gleichberechtigung von Frauen in der Schweizer Kirche berichten. Auf der Rednerliste steht zudem die deutsche Theologin und frühere Ordensfrau Doris Wagner.
Ab Sonntag beraten im Vatikan Bischöfe und andere Kirchenvertreter drei Wochen über seelsorgliche Herausforderungen des Amazonasgebiets. Unter anderem geht es dabei um Fragen wie eine Priesterweihe verheirateter Männer, die Übertragung von Leitungsaufgaben an Laien und neue Ämter für Frauen. In der südamerikanischen Region gibt es einen extremen Priestermangel. (tmg/KNA)