Komikerin Carolin Kebekus hatte als Kind Angst vor Jesus
Komikerin Carolin Kebekus sieht Jesus mit gemischten Gefühlen. "Es gab diese Gratwanderung zwischen: Der liebt mich total, und der bestraft mich. Das habe ich als Kind nicht zusammenbekommen", so die 39-Jährige in der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Montag). Von ihrer Oma habe sie einen Jesus kennengelernt, der alles sieht und der böse ist, wenn man etwas falsch macht, "und der einen auch bestraft".
In ihrer Kirche, "die sonst sehr modern war", sei eines Tages ein Kreuz aufgehängt worden und sie habe "Angst vor Jesus bekommen. Der hing da völlig ausgemergelt, voller Blut. Und ich dachte: Gleich dreht der sich um, gleich macht er die Augen auf." Katholiken bekämen eine "komische Grundschuld" vermittelt, so die Kölnerin. Diese besage: "Im Leid ist die Erlösung, nicht in der Freude."
Kebekus zählt zu den bekanntesten deutschen Comedians. Im Jahr 2013 hatte sie mit einer kirchenkritischen Satire für Diskussionen gesorgt. Im Video mit dem Titel "Dunk den Herrn" leckte die als Nonne verkleidete Kebekus mehrfach an einem Kruzifix, zudem gab es Anspielungen auf den sexuellen Missbrauch durch Priester. Die traditionalistische Piusbruderschaft hatte daraufhin auf ihrer Homepage zu Anzeigen wegen Verstoßes gegen den Blasphemie-Paragrafen 166 des Strafgesetzbuchs (StGB) aufgerufen. Etwa 100 Anzeigen gingen ein, die Kölner Staatsanwaltschaft sah jedoch keinen Anfangsverdacht eines strafrechtlich relevanten Handelns und stellte das Verfahren gegen die Kabarettistin ein. Zuvor hatte die "heute-Show" im ZDF einen Beitrag ausgestrahlt, in dem sich Kebekus vor laufender Kamera beim damaligen Kölner Kardinal Joachim Meisner als Päpstin bewirbt. (tmg/KNA)