Synoden-Experte: Gebet für Priesterberufungen statt "viri probati"
Einer der Experten des Sondersekretariats der Amazonas-Synode, Bernardo Estrada, hat dazu aufgerufen, für mehr Priesterberufungen zu beten. Es gebe innerhalb der Synode zwar "eine starke Tendenz zur Ordinierung von 'viri probati'", doch dieser Vorschlag würde "nur einen kleinen Teil des Problems lösen", sagte der Neutestamentler in einem Interview mit "Vatican News" am Sonntag. Die Weihe von bewährten Familienvätern dürfe nicht über den "wahren Kern" des christlichen Glaubens hinwegtäuschen.
Es sei falsch, "nur an Abkürzungen zu denken"
"Keiner von uns hat ein Recht auf die Eucharistie", so Estrada weiter. Sie sei "ein Geschenk Jesu Christi", das man nicht einklagen könne. In der Synode hätten einige Bischöfe gesagt, man müsse die Möglichkeit der Gläubigen zur Teilnahme an der Messfeier "unbedingt" sicherstellen. Aber man könne die Eucharistie auch unvorbereiteten Menschen nicht geben. Bei der Synode würden Dinge verlangt, "die nicht in unserer 'Liste der Rechte' enthalten sind". Daher sei es falsch, "nur an Abkürzungen zu denken", um das Problem des extremen Priestermangels in der Amazonas-Region zu beheben.
Es habe jedoch schon viele Fortschritte gegeben, gab der aus Kolumbien stammende Theologe zu. Ehrenamtliche Leiter von Wortgottesdiensten und Kommunionhelfer hätten bereits viele Probleme in Amazonien gelöst. Heute gebe es dort große christliche Gemeinden Dank der Missionare, die das Evangelium in die jeweilige Kultur integriert hätten. "In der Liturgie können wir einige Aspekte der Indigenen integrieren, aber wir müssen immer darauf achten, dass Jesus Christus der einzige Vermittler und Retter der Menschen bleibt", so Estrada, der an der Päpstlichen Universität Santa Croce in Rom lehrt, die von der konservativen Personalprälatur Opus Dei geleitet wird. (rom)