Zum Jahrestag der Papstwahl

"Fürchtet euch nicht" – Erzbischof Heße erinnert an Johannes Paul II.

Veröffentlicht am 16.10.2019 um 11:29 Uhr – Lesedauer: 

Vallendar/Hamburg ‐ Heute vor 41 Jahren wurde Johannes Paul II. Papst – inzwischen ist er ein Heiliger: Grund genug für Hamburgs Erzbischof Stefan Heße, den polnischen Pontifex zu würdigen – wobei er eines der bekanntesten Papstzitate auf die heutige Zeit anwendet.

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Der Hamburger Erzbischof Stefan Heße ruft zum Jahrestag der Papstwahl von Johannes Paul II. zu mehr Zuversicht auf. "Fürchtet Euch nicht!" habe der Papst aus Polen wenige Tage nach seiner Wahl den Menschen auf dem Petersplatz und an den Radio- und Fernsehgeräten zugerufen, erinnert Heße in einem am Mittwoch veröffentlichten Beitrag für die Zeitschrift "basis", die von der Schönstatt-Bewegung herausgegeben wird. Und genau dieser eindringliche Appell sei immer noch die "beste Wahl", betonte der Erzbischof. Johannes Paul II. würde dies auch heute in die Welt rufen: "Fürchtet Euch nicht vor dem Fremden, vor dem Neuen, vor dem Unbekannten. Fürchtet Euch nicht aufgrund der aktuellen Weltereignisse, vor der schnelllebigen Zeit oder wegen der wirtschaftlichen und politischen Ereignisse."

Was Johannes Paul 2019 sagen würde

Er sei sich sicher, so Heße weiter, dass Johannes Paul II. der Kirche und seinen polnischen Landsleuten auch 2019 sagen würde: "Fürchtet Euch nicht - sondern habt Vertrauen in Christus, der alle Menschen in die Freiheit ruft, in eine Weltgemeinschaft, die die Würde und die Freiheitsrechte eines jeden achtet."

Am 16. Oktober 1978 war der Krakauer Kardinal Karol Wojtyla im Konklave zum Papst gewählt worden. Der damals 58-Jährige war der erste Nicht-Italiener auf dem Papstthron seit 1523 und wählte den Namen Johannes Paul II. Am 2. April 2005 starb er nach der zweitlängsten Amtszeit der Kirchengeschichte im Alter von 84 Jahren. Johannes Paul II. verfasste 14 Enzykliken und unternahm 104 Auslandsreisen in 129 Länder. 2014 wurde er von Papst Franziskus heiliggesprochen.

Vor einer Woche war bekannt geworden, dass Polens Bischöfe ein Seligsprechungsverfahren für die Eltern von Johannes Paul II. auf den Weg bringen wollen. Das Erzbistum Krakau solle den Vatikan um Zustimmung für die Eröffnung des Verfahrens bitten, entschied die Vollversammlung nach Angaben der Bischofskonferenz in Warschau. Krakaus emeritierter Erzbischof Stanislaw Dziwisz hatte sich im Juli 2018 erstmals öffentlich für einen Seligsprechungsprozess für Karol Wojtyla senior und seine Frau Emilia ausgesprochen. "Es gibt nicht den geringsten Zweifel daran, dass sich die geistige Haltung des künftigen Papstes und Heiligen in seiner Familie gebildet hat, dank des Glaubens seiner Eltern", zitiert das Erzbistum Krakau auf seiner Internetseite die damalige Aussage Dziwiszs. (tmg/KNA)