Emeritierter Papst sehe seine Befürchtungen bestätigt

Benedikt XVI. ist besorgt über "Gottesfinsternis" in Deutschland

Veröffentlicht am 17.10.2019 um 12:20 Uhr – Lesedauer: 

Würzburg ‐ Der emeritierte Papst Benedikt XVI. macht sich große Sorgen um die Lage der Kirche in Deutschland. Die derzeitige Situation schmerze den 92-Jährigen. Das sagt er zwar nicht selbst, aber ein enger Vertrauter von ihm.

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Der emeritierte Papst Benedikt XVI. ist besorgt um die Lage der Kirche in Deutschland. Er liebe die Kirche des Landes, doch "vieles von dem, was er nun von dort erfährt und erlebt", schmerze ihn, sagte der Privatsekretär Benedikts, Erzbischof Georg Gänswein, der "Tagespost" am Mittwoch.

"Am meisten bedrückt ihn wohl jene Gottesfinsternis, von der er schon früh und warnend zu sprechen begonnen hat", erklärte der Kurienerzbischof, der auch Präfekt des Päpstlichen Hauses ist. Dass Benedikts Befürchtungen sich bestätigten, sei für ihn keine Genugtuung oder Trost – diesen finde der emeritierte Papst jedoch im Gebet für die Kirche seiner Heimat.

Erzbischof Georg Gänswein
Bild: ©Harald Oppitz/KNA

Erzbischof Georg Gänswein.

Auch Gänswein, der aus Baden-Württemberg stammt, kritisierte die Situation des Glaubens. Mittlerweile gebe es in der Kirche in Deutschland "in vieler Hinsicht eine große Verwirrung". Viele Gläubige würden die Vorgaben des Katechismus kaum mehr ernstnehmen und sich nicht nach der Lehre der Kirche richten. Bezüglich der Neuevangelisierung warnte er davor, überlieferte Lehren aufzuweichen. "Mit einem Rabatt auf die kostbaren Heilsgüter der Kirche wird eine Neuevangelisierung, eine Glaubensvertiefung sicherlich nicht gelingen", sagte Gänswein. (mpl)