Diözesanvorstand setzt auf "Weg des Gebets"

Erzbistum Köln: kfd distanziert sich von "Maria 2.0"

Veröffentlicht am 17.10.2019 um 12:48 Uhr – Lesedauer: 

Köln/Münster ‐ Der Bundesverband des Frauenverbands kfd unterstützt die Anliegen der Bewegung "Maria 2.0". Doch der kfd-Diözesanverband Köln hat sich nun von der Initiative distanziert – und wirft ihr vor, "in ihren Aussagen nicht ausgegoren genug" zu sein.

  • Teilen:

Die Katholische Frauengemeinschaft (kfd) im Erzbistum Köln hat sich von der Bewegung "Maria 2.0" distanziert. Der kfd-Diözesanvorstand warf der Initiative vor, "in ihren Aussagen nicht ausgegoren genug" zu sein, berichtete die Kirchenzeitung des Bistums Münster "Kirche und Leben" am Donnerstag. In einem Schreiben an alle örtlichen kfd-Gruppen und Mitglieder sprach sich der Vorstand "klar gegen eine Unterstützung oder Kooperation" mit "Maria 2.0" aus.

Man müsse auf die Mitglieder des Kölner kfd-Diözesanverbands Rücksicht nehmen, die viele Forderungen von "Maria 2.0" nicht mittragen würden, heißt es weiter. Dennoch sei es allen kfd-Mitgliedern freigestellt, bei "Maria 2.0" aktiv zu werden. Als Diözesanvorstand habe man sich "für den Weg des Gebets entschieden". Seit Mai lädt der Diözesanverband zu einem monatlichen "Montagsgebet für eine gendergerechte und zukunftsfähige Kirche" ein. "Wir als kfd-Verantwortliche in unserem Erzbistum glauben an die Kraft des Gebets", so die Stellungnahme des Vorstands.

Nicht in Planung einbezogen: kfd Köln kritisiert Menschenkette um Dom

Der Diözesanverband bedauerte, nicht in die Planung der Aktion von "Maria 2.0" im September vor dem Kölner Dom eingebunden gewesen zu sein. Im vergangenen Monat hatten sich 600 Gläubige in Form einer Menschkette um die Kölner Bischofskirche gestellt. Mitglieder von "Maria 2.0", der Katholische Deutsche Frauenbund (KDFB) und die kfd-Ortsgruppe der Kölner Innenstadtgemeinde St. Agnes hatten die Aktion organisiert. Sie fand einen Tag vor einem Montagsgebet des kfd-Diözesanverbands statt.

Im Mai hatte die in Münster gegründete Bewegung "Maria 2.0" zu einem bundesweiten Kirchenstreik der Frauen aufgerufen. Die Initiative fordert etwa die Öffnung des Weiheamtes für Frauen, die Freistellung des priesterlichen Zölibats und eine konsequente Aufklärung von Missbrauchsfällen. Der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki hatte im vergangenen Monat eine Diskussion über die Priesterweihe für Frauen abgelehnt. Andere Bischöfe, wie Felix Genn aus Münster, hatten vor einer "Verzweckung der Gottesmutter" gewarnt. Der Osnabrücker Oberhirte Franz-Josef Bode solidarisierte sich jedoch mit "Maria 2.0". (rom)