Herausforderungen am Amazonas ähneln denen in Afrika

Kardinal Turkson: "Viri probati" für die gesamte Kirche diskutieren

Veröffentlicht am 23.10.2019 um 15:01 Uhr – Lesedauer: 

Vatikanstadt ‐ "Viri probati" könnten nicht nur eine Lösung für den Amazonas, sondern auch für andere Regionen auf der Welt sein, glaubt Kardinal Peter Turkson. Dafür gebe es bereits Beispiele aus Afrika. Die Synodenteilnehmer sehen dabei allerdings ein Problem.

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Die Priesterweihe verheirateter Männer, sogenannter "viri probati", soll nach der Amazonas-Synode auch für die Weltkirche diskutiert werden. "Das Thema wird wahrscheinlich zum Gegenstand einer detaillierten Untersuchung gemacht werden, damit die Kirche eine einheitliche Position einnimmt, nicht nur in Hinblick auf den Amazonas, sondern auch im Hinblick auf die universelle Kirche", sagte Kardinal Peter Turkson am Dienstag in einem Interview mit dem TV-Sender EWTN. Turkson ist Präfekt des Dikasteriums zur Förderung der ganzheitlichen Entwicklung des Menschen und nimmt an dem Bischofstreffen in Rom teil.

Der aus Ghana stammende Kardinal verglich im Interview die Lage im Amazonasgebiet mit der Kongo-Region in Afrika. In beiden Gebieten seien viele Dörfer über Straßen und Flüsse nur schwer erreichbar und auch die Kommunikation dort sei schwierig. In Afrika leiteten ausgebildete Katecheten daher bereits kleine christliche Gemeinden. Dort predigten sie, verheirateten oder beerdigten Gläubige, erklärte Turkson. Die Synodenteilnehmer fänden dies zwar gut, betonten aber, dass die Katecheten "immer noch nicht die Eucharistie feiern können". Die Synodenteilnehmer suchten nach Menschen, die die Sakramente spenden könnten. "Und das erfordert natürlich die Weihe, für die die Beispiele in Afrika zu kurz kommen", so Turkson.

Während der Amazonas-Synode wurde bereits mehrfach über das Thema "viri probati" diskutiert. Bei den Kardinälen und Bischöfen gibt es Befürworter und Gegner. Am Sonntag endet die Synode Rom. (cbr)