"Als Kirche übernehmen wir Verantwortung für das Unrecht"

Deutsche Bischöfe rufen zum Gebet für Opfer sexuellen Missbrauchs auf

Veröffentlicht am 25.10.2019 um 13:44 Uhr – Lesedauer: 

Bonn ‐ Papst Franziskus hatte ihn angeregt, die deutschen Bischöfe folgen dem: Sie rufen zu einem Gebetstag für die Opfer von Missbrauch in der Kirche auf. Dafür stellen sie liturgische Materialen bereit – und machen eine bestimmte Termin-Empfehlung.

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Die Deutsche Bischofskonferenz folgt auch in diesem Jahr der Anregung von Papst Franziskus und lädt zum Gebetstag für Opfer sexuellen Missbrauchs ein. "Als Kirche übernehmen wir Verantwortung für das Unrecht, das Menschen in der Kirche angetan wurde. Als Gläubige wollen wir mit dem Gebet unsere Solidarität und Nähe ausdrücken", erklärte am Freitag der Missbrauchsbeauftragte der Deutschen Bischofskonferenz, der Trierer Bischof Stephan Ackermann.

Verschiedene Materialien bieten dem Bischof zufolge eine Möglichkeit, in der Liturgie mit einem Gebet der Betroffenen zu gedenken oder einen Gottesdienst speziell unter das Thema Missbrauch zu stellen. "Oft gibt es keine Worte für das Leid, das Betroffene sexualisierter Gewalt erfahren haben. Aber im Gebet zu Gott eröffnet sich die Möglichkeit, Sprachlosigkeit zu überwinden."

Termin-Empfehlung

Der Gebetstag findet nach Angaben der Deutschen Bischofskonferenz seit 2015 in zeitlicher Nähe zum Europäischen Tag zum Schutz von Kindern vor sexueller Ausbeutung und sexuellem Missbrauch am 18. November statt, der vom Europarat initiiert wurde. In diesem Jahr werde empfohlen, den Gebetstag in den Tagen um den 33. Sonntag im Jahreskreis (17. November) zu begehen.

Mit dem Gebetstag solle ein Zeichen der Solidarität mit Menschen zum Ausdruck gebracht werden, die Opfer sexuellen Missbrauchs geworden sind. "Er versteht sich auch als ein Beitrag zur Sensibilisierung für diese Thematik in Kirche und Gesellschaft", hieß es.

Bereits im vergangenen Jahr hatte die Bischofskonferenz Gebets- und Fürbittenvorschläge für die Gestaltung von Gottesdiensten bereitgestellt. In diesem Jahr würden zusätzliche Elemente für die Gestaltung von unterschiedlichen Gottesdienstformen bereitgestellt. Dazu gehören neben Fürbitten auch Impulse und Texte von Betroffenen. (KNA)