Bischof war von Papst Franziskus beauftragt worden

USA: Missbrauchsaufklärer selbst unter Missbrauchsverdacht

Veröffentlicht am 14.11.2019 um 12:25 Uhr – Lesedauer: 

New York ‐ Eigentlich sollte er Missbrauchsfälle aufklären, jetzt steht er selbst im Fokus von Ermittlungen: US-Bischof Nicholas DiMarzio soll in den 70er Jahren einen Messdiener belästigt haben. Er hat sich bereits zu den Vorwürfen geäußert.

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Gegen einen von Papst Franziskus ernannten Missbrauchsaufklärer in den USA sind nun ebenfalls Vorwürfe erhoben worden. Ein Mann wirft dem Brooklyner Bischof Nicholas DiMarzio Übergriffe vor, berichtet der "National Catholic Reporter" am Mittwoch. DiMarzio war in der letzten Zeit mit der Aufklärung von Missbrauchsfällen in einer US-Diözese betraut gewesen.

Der heute 56-Jährige wirft DiMarzio und einem weiteren Priester vor, ihn Mitte der 1970er Jahre im Alter von zehn Jahren mehrmals sexuell belästigt zu haben. Der Mann war damals Messdiener, DiMarzio Pfarrer in Jersey City. Es stehen Millionen Dollar Entschädigungsforderungen im Raum. Sie könnten im Rahmen einer Initiative des US-Bundesstaats New Jersey erhoben werden, durch die auch bereits verjährte Taten angezeigt werden können.

"Ich lehne diese Vorwürfe mit Nachdruck ab"

Der Bischof bestreitet die Vorwürfe. In seinen mehr als 50 Priesterjahren habe er sich nie unangemessen verhalten. "Ich lehne diese Vorwürfe mit Nachdruck ab", so DiMarzio. Er sei zuversichtlich, dass die Ermittlungen seine Sicht bestätigen.

Der Bischof von Brooklyn war von Papst Franziskus zum apostolischen Visitator der Diözese Buffalo ernannt worden. Der dortige Bischof Richard Malone steht wegen seines Umgangs mit Missbrauchsfällen im Bistum in der Kritik. Von DiMarzios Einschätzung hängt nicht zuletzt ab, ob die Rücktrittsforderungen gegen Malone lauter werden.

Der Anwalt des mutmaßlichen Betroffenen fordert nun, dass einem anderen Geistlichen als DiMarzio diese Aufgabe übertragen werden sollte. Laut dem Bistum Buffalo hat DiMarzio seine Visitation allerdings bereits abgeschlossen und die entsprechenden Unterlagen nach Rom gesandt. (cph)