"Unser Glaube ist durch Verkleinerungen bedroht"

Benedikt XVI. verfasst Gebetstext für Diözese

Veröffentlicht am 14.11.2019 um 17:10 Uhr – Lesedauer: 

Eisenstadt ‐ "Auch heute ist unser Glaube durch Verkleinerungen bedroht, die ihn den Maßstäben der Welt unterwerfen und ihm damit seine Größe nehmen": Benedikt XVI. hat ein neues Gebet verfasst – exklusiv für eine Diözese.

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Ein geistlicher Text des emeritierten Papstes Benedikt XVI. für das österreichische Bistum Eisenstadt: Die Diözese begeht 2020 ihr 60-jähriges Bestehen und veröffentlicht dazu ein Jahrbuch. Benedikts "Gebet der Diözese Eisenstadt" erinnert an die schwierigen Anfangsjahre des Bistums - mit den Folgen der Zerstückelung Altösterreichs ab 1918. Die Kirche des westlichen Pannoniens sei danach aber "langsam aus einzelnen Stücken zu einer neuen Einheit zusammengewachsen".

Ihr Auftrag sei es daher auch, "die unterschiedlichen Sprachen und die vielfältige Geschichte zu einer inneren Einheit zusammenzuführen", ermutigt Benedikt XVI. die Katholiken des Burgenlandes. "Auch heute ist unser Glaube durch Verkleinerungen bedroht, die ihn den Maßstäben der Welt unterwerfen und ihm damit seine Größe nehmen." Wie er weiter schreibt, sei die Diözese unter der Leitung guter Hirten "zu einem Raum der Versöhnung zusammengewachsen, in dem sich die versöhnende Kraft der Liebe Gottes ein wenig sichtbar darstellt".

Das Gebet sei auf Bitten von Diözesanbischof Ägidius Zsifkovics entstanden, teilte die Diözese mit. "Benedikt XVI. hat trotz seines hohen Alters dem Burgenland ein großartiges Geschenk gemacht", sagte Zsifkovics. Dieses Gebet sei ein theologischer Schatz, der weit über das "Prädikat der Richtigkeit" hinausgehe. "Es ist ein Zeugnis tiefster Weisheit und einer bewundernswerten Virtuosität und Exzellenz, das die Dinge so unnachahmlich klar und rasiermesserscharf zum Ausdruck bringt", so der Bischof. (tmg/KNA)