Kardinal Sarah verfasst Gebet für Kirche in Deutschland
Kurienkardinal Robert Sarah hat ein Gebet mit Bezug auf die Glaubenskrise in Deutschland verfasst. Veröffentlichen wird er das Gebet in der deutschen Ausgabe seines Buches "Herr, bleibe bei uns", wie die "Tagespost" am Donnerstag nach Vorstellung des Buches in Warschau berichtete. Er sei um ein solches Gebet gebeten worden, sagte der Kardinal: "Deshalb habe ich in der deutschen Ausgabe dieses Buches ein Gebet ergänzt, weil diese Kirche unter der Krise, die wir gerade erleben, besonders leidet." Die deutsche Fassung stellt er am 21. November in der Benediktinerabtei St. Georg in Weltenburg vor.
Nach Ansicht des Kardinals ist die Situation der Kirche heute ähnlich wie die der Apostel am Karfreitag: "Wir betrügen Jesus heute genauso wie Judas. Aber gleichzeitig sind wir in der Zeit der Jünger, die nach Emmaus gehen – wir sind verzweifelt, aber in unserer Verzweiflung und Verwirrung kommt Christus zu uns." Ursache für die Krisen in der Kirche und Gesellschaft sei ein "Verlust des Glaubens an die wahre Gegenwart Jesu in der Eucharistie". Sarah forderte darüber hinaus, an der Kirchenlehre und Offenbarung festzuhalten, da es sonst keine Erlösung gebe. Auch solle man beten, da die Kirche und die Menschen ohne das Gebet keine Zukunft hätten.
Der 1945 in Französisch-Guinea geborene Robert Sarah wurde 1969 zum Priester geweiht. Am 23. November 2014 ernannte ihn Papst Franziskus zum Kardinalpräfekten der Kongregation für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung. Sarah trat in der Vergangenheit immer wieder als Kritiker von Reformvorschlägen in der Kirche sowie liturgischen Neuerungen im Zuge des Zweiten Vatikanischen Konzils auf. (mpl)