Franziskus trifft am Wochenende nicht nur Angela Merkel

Volles Papst-Programm

Veröffentlicht am 17.05.2013 um 00:00 Uhr – Lesedauer: 
Vatikan

Vatikanstadt ‐ Am Pfingst-Wochenende erwartet Papst Franziskus wieder ein volles Programm. Politisches Highlight ist sicher das Treffen mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) am Samstagvormittag. Am Nachmittag kommen rund 120.000 Vertreter Neuer Geistlicher Bewegungen aus aller Welt auf dem Petersplatz zusammen – auch da ist der Papst dabei. Und am Sonntag gibt es am selben Ort die große Pfingstmesse.

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Los geht es für Franziskus am Samstag – einem normalen Arbeitstag im Vatikan – bereits um 7 Uhr: Die Frühmesse, die er in der Regel in der Kapelle von Santa Marta mit den Hausgästen und einzelnen Gruppen von Vatikanmitarbeitern feiert, ist mittlerweile eine Institution. Seine improvisierten Ansprachen zeichnen sich nicht selten durch originelle Formulierungen aus wie eine "Babysitter-Kirche" (in der die Gläubigen nur auf Betreuung warten), ein "Personalausweis-Christentum" (in dem es nur um eine äußere Identität geht) oder das "Dio-Spray" (wonach Gott nur als nebulöse, nicht spürbare Essenz wahrgenommen wird).

Überraschender Besuch von Merkel

Um 11 Uhr dann soll die Privataudienz mit der Bundeskanzlerin beginnen. Geplant seien 45 Minuten, teilte ein Regierungssprecher in Berlin mit. An das Treffen soll sich ein kurzes Gespräch mit dem vatikanischen "Außenminister", Erzbischof Dominique Mamberti, anschließen. Es ist die zweite Begegnung der Kanzlerin mit Franziskus. Sie hatte bereits am 19. März in Rom an der Messe zur Amtseinführung teilgenommen und dem Papst anschließend persönlich gratuliert.

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Video: © Sarah Schortemeyer

Bundeskanzlerin Angela Merkel spricht in Rom zur Amtseinführung von Papst Franziskus

Dieser Antrittsbesuch Merkels ist aus mehreren Gründen eine Überraschung: Während des Pontifikats von Benedikt XVI. (2005-2013) hatte sie den Boden des Vatikanstaats nicht betreten. Die Kanzlerin war dem deutschen Papst nur bei seinem Deutschland-Besuch 2011 und am päpstlichen Sommersitz in Castel Gandolfo (2006) begegnet. Zudem hatte sich die vatikanische Diplomatie bislang meist verschlossen gezeigt, wenn ein Regierungschef in einem Wahljahr den Papst treffen wollte. Das sieht Franziskus offenbar nicht ganz so eng. In Deutschland sind am 22. September Bundestagswahlen.

Treffen mit Laienbewegungen zum "Jahr des Glaubens"

Am Samstagnachmittag ist Papst Franziskus wieder der "Hirte der Universalkirche" und nimmt an einer Großveranstaltung zum " Jahr des Glaubens " teil, das sein Vorgänger Benedikt XVI. für den Zeitraum vom 11. Oktober 2012 bis 24. November 2013 einberufen hatte. Der Papst werde auf dem Petersplatz zu Repräsentanten von 150 Gemeinschaften aus aller Welt sprechen und spontane Fragen beantworten, teilte Erzbischof Salvatore Fisichella, der Präsident des päpstlichen Neuevangelisierungsrates, mit.

Geplant ist unter anderem ein Grußwort von Paul Bhatti , dem Bruder des 2011 ermordeten pakistanischen Ministers für Minderheiten, Shahbaz Bhatti. Der Katholik arbeitet für die Regierung in Islamabad als Sonderberater für religiöse Minderheiten. Auch eine Gruppe kirchlich engagierter italienischer Parlamentarier ist beim Treffen mit dem Papst anwesend.

Am Sonntagmorgen sind die Teilnehmer dann zu der Pfingstmesse eingeladen, die Franziskus auf dem Petersplatz zelebriert. Um 10.30 Uhr beginnt der Gottesdienst, an den sich das österliche Mittagsgebet Regina Coeli anschließt. Mit Pfingsten endet die 50-tägige Osterzeit, in der der neue Papst bislang jeden Sonntag eine öffentliche Messe gefeiert hatte. Dies soll zunächst ähnlich fortgesetzt werden, heißt es im Vatikan. (Mit Material von KNA)

Von Agathe Lukassek

Hinweis: Papstgottesdienst live

Die Pfingstmesse auf dem Petersplatz können Sie im Katholisch.de-Livestream mitverfolgen. Wir übertragen den Gottesdienst in Kooperation mit dem Fernsehsender EWTN.