Vorwurf der Untreue

Aachener Weihbischof Bündgens muss sich vor Gericht verantworten

Veröffentlicht am 16.12.2019 um 11:16 Uhr – Lesedauer: 

Kerpen/Aachen ‐ Es geht um eine Summe von 128.000 Euro: Wegen des Vorwurfs der Untreue lässt der Aachener Weihbischof Johannes Bündgens derzeit alle Ämter ruhen. Nun steht fest: Es wird zu einer Gerichtsverhandlung kommen.

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Der Aachener Weihbischof Johannes Bündgens (63) muss sich wegen des Vorwurfs der Untreue vor dem Amtsgericht Kerpen verantworten. "Die Hauptverhandlung wird eröffnet", sagte Gerichtssprecher Joachim Rau am Montag der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Der Termin dafür werde noch abgestimmt; möglicherweise werde die Verhandlung im März stattfinden.

128.000 Euro angenommen

Die Kölner Staatsanwaltschaft hatte Bündgens im Oktober angeklagt. Sie wirft ihm vor, 128.000 Euro von einer heute 78-jährigen Frau angenommen zu haben, die möglicherweise zu dem Zeitpunkt bereits nicht mehr geschäftsfähig gewesen sei. Die Frau hatte Bündgens offenbar schon länger gekannt und ihm eine Vollmacht für ihr Konto erteilt.

Der Weihbischof gab laut Rau an, der Frau als Gegenleistung für das Geld ein lebenslanges Wohnrecht in einer von ihm für 600.000 Euro erworbenen Immobilie in Aachen eingeräumt zu haben. Dies sei aber nicht im Grundbuch vermerkt. Zur Umsetzung sei es nach Angaben von Bündgens nie gekommen, weil sich der Gesundheitszustand der Frau verschlechtert habe. Der Weihbischof habe die Summe inzwischen komplett zurückgezahlt.

Bündgens, der seit 2006 Weihbischof sowie Bischofsvikar für die Caritas und Domkapitular ist, hatte seit Anfang Dezember seine bischöflichen Ämter ruhen lassen. Aachens Bischof Helmut Dieser äußerte sich "schockiert" über den Vorwurf und drängt auf vollständige Aufklärung. (KNA)