Künftiger Oberhirte reagierte "auf Nachfragen von irritierten Katholiken"

Designierter Bischof Marketz rudert zurück: "Zölibat bleibt wichtig"

Veröffentlicht am 23.12.2019 um 13:00 Uhr – Lesedauer: 

Klagenfurt ‐ Vor Kurzem hatte der künftige Klagenfurter Bischof Gründe für die Abschaffung des Pflichtzölibats genannt. Nun ruderte Josef Marketz zurück und betonte die Bedeutung der priesterlichen Ehelosigkeit. Dabei ging er auch auf seinen eigenen Lebensweg ein.

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Der designierte Bischof der österreichischen Diözese Gurk-Klagenfurt, Josef Marketz, hat die große Bedeutung des priesterlichen Zölibats betont. "Der unverheiratete Dienst als Priester bleibt für die römisch-katholische Kirche weiterhin wichtig", sagte Marketz am Sonntag, wie "Vatican News" berichtete. Als Begründung nannte der künftige Kärntner Bischof, dass sich der Zölibat "an der Lebensform Jesu Christi" orientiere. Damit distanzierte sich Marketz von einer vor zwei Wochen gemachten Äußerung, in der er Gründe für die Abschaffung des Pflichtzölibats genannt hatte. Angeführt hatte er etwa die Vereinsamung von Priestern im Alter.

Nach Begegnung mit Mutter Teresa "wieder ins Priesterseminar eingetreten"

Mit seinen jüngsten Aussagen wolle Marketz jetzt "auf Nachfragen von irritierten Katholiken aus Kärnten und anderen Diözesen" reagieren. "Die ehelose Lebensform macht den Priester frei für seinen Dienst an den Menschen", so der langjährige Caritasdirektor. Das könne er aus eigener Erfahrung bestätigen. Eine Begegnung mit Mutter Teresa habe ihm gezeigt, dass der Zölibat ermöglichen könne, die eigene Berufung in großer Radikalität zu leben. Marketz sei nach dem Treffen mit der inzwischen heiliggesprochenen Ordensgründerin "wieder in das Priesterseminar eingetreten". Als Priester den Zölibat zu leben sei für ihn die "richtige Lebensentscheidung" gewesen, auch wenn sie oft herausfordernd und nicht immer mühelos sei. Als zukünftiger Bischof sei es für ihn "selbstverständlich, Menschen auf ihrem Weg zum zölibatären Priesterdienst zu ermutigen".

Marketz wurde Anfang Dezember von Papst Franziskus zum neuen Bischof der Diözese Gurk-Klagenfurt ernannt. Die krisengeschüttelte Diözese ist nun seit anderthalb Jahren ohne Bischof. Der 64-jährige Priester ist Mitglied der slowenischen Volksgruppe Kärntens und leitete seit 2014 den Caritasverband im österreichischen Bundesland Kärnten. Bereits im Vorfeld seiner Ernennung war über Marketz als neuen Oberhirten für das Bistum spekuliert worden. Er selbst hatte in einem Interview seine Ernennung bestätigt. Marketz soll am 2. Februar im Klagenfurter Dom geweiht werden. (rom)