Nach Missbrauchsskandal in Chile: Papst ernennt neue Erzbischöfe
Für die von einem Missbrauchsskandal erschütterte Kirche in Chile hat Papst Franziskus am Freitag zwei neue Erzbischöfe ernannt. Oberhirte des Hauptstadt-Erzbistums Santiago de Chile wird der Kapuziner Celestino Aos Braco (74), seit dem vergangenen März bereits Übergangsleiter der Diözese. Erzbischof von Puerto Montt in Südchile wird Luis Fernando Ramos Perez (60), bisher Verwalter im Bistum Rancagua. Das vatikanische Presseamt und das Erzbistum Santiago gaben die Personalentscheidungen zeitgleich bekannt.
Aos war vom Papst zum Apostolischen Administrator bestellt worden, nachdem Kardinal Ricardo Ezzati die Leitung des Erzbistums Santiago unter Vertuschungsvorwürfen abgegeben hatte. Der frühere Erzbischof von Puerto Montt, Cristian Caro Cordero, war im Juni 2018 mit 75 Jahren in Ruhestand gegangen. Sein jetziger Nachfolger Ramos war seit 2014 Weihbischof in Santiago und wurde im Zuge des Missbrauchsskandals im Juni 2018 als Apostolischer Administrator in Rancagua eingesetzt.
Von den 27 katholischen Verwaltungseinheiten in Chile sind derzeit noch acht mit einem Übergangsleiter besetzt. Zahlreichen Kirchenvertretern wird vorgeworfen, Missbrauch durch Priester Jahrzehntelang vertuscht zu haben. Der Papst hatte im Mai 2018 alle Bischöfe des Landes in den Vatikan zitiert. Daraufhin hatten von 31 amtierenden Bischöfen 29 dem Papst ihren Rücktritt angeboten. (cbr/KNA)