Frings: ZdK-Umzug nach Berlin wird "Signalwirkung für Kirche" haben
Der neue Generalsekretär des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Marc Frings, geht davon aus, dass der Umzug des Laiengremiums nach Berlin eine "Signalwirkung für die Kirche" haben wird. "Wir wollen in den Maschinenraum der Politik eintauchen", sagte Frings am Mittwoch im Interview mit katholisch.de. Das ZdK wolle "näher ans Politische rücken", um die Positionen der katholischen Laien dort besser einzubringen. Frings hat sein Amt als Generalsekretär mit Beginn des Jahres 2020 aufgenommen.
Zudem betonte Frings, der selbst mehrere Jahre in Berlin gelebt hat, dass die ausgeprägte Diaspora-Situation von Christen in der Bundeshauptstadt Auswirkungen auf die Ausrichtung des ZdK haben werde. Die Erfahrungen in Berlin könnten dem Laiengremium dabei helfen, "sich angesichts der vielen Kirchenaustritte neu zu verorten, um weiterhin für den Glauben werben zu können". Es sei für die Kirche wichtig, auch in Regionen Deutschlands präsent zu sein, in denen Christen eine große Minderheit darstellten. "Kirche sollte dezentraler funktionieren", so Frings. Gleichzeitig sagte der neue ZdK-Generalsekretär, dass es beim Umzug des Laiengremiums nicht darum ginge, "Kommunikationskanäle zu den Bischöfen" zu kappen. Es gebe einen engen und guten Austausch untereinander.
Frings hofft auf "konstante Gesprächsplattform" nach Reformprozess
Neben dem Umzug nach Berlin werde besonders der "synodale Weg" ein Schwerpunkt der ersten Jahre seiner Amtszeit als ZdK-Generalsekretär sein, betonte Frings. Für ihn gehe es bei dem Reformprozess darum, "eine Antwort auf die Frage zu finden, wie Laien und Kleriker gemeinsam" eine Erneuerung der Kirche bewirken könnten. Darüber hinaus sei der "synodale Weg" eine Chance, eine "konstante Gesprächsplattform" zu etablieren. Das Verhältnis zwischen Laien und Geweihten könne sich durch mehr Synodalität weiterentwickeln. Der "synodale Weg" müsse eine "Botschaft des Vertrauens und des Dialogs" aussenden.
Frings wurde 1981 geboren und studierte Politikwissenschaft, öffentliches und Zivilrecht sowie Friedens- und Konfliktforschung in Marburg und Lille. Zunächst arbeitete er von 2010 bis 2012 bei der CDU-nahen Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS) im Auslandsbüro Indonesien und Ost-Timor. Anschließend gehörte er drei Jahre dem Regionalteam Asien und Pazifik der KAS an. Nachdem Frings bereits 2001/2002 und 2009/2010 im Westjordanland gelebt hatte, kehrte er 2015 in den Nahen Osten zurück, um in Ramallah das KAS-Auslandsbüro in den Palästinensischen Gebieten zu leiten. (rom)