Kardinal predigte bei Investiturfeier des Ritterordens vom Heiligen Grab

Marx warnt vor Klon-Versuchen

Veröffentlicht am 27.05.2013 um 00:00 Uhr – Lesedauer: 
Kardinal Reinhard Marx.
Bild: © KNA
Ethik

Köln ‐ Der Münchner Kardinal Reinhard Marx warnt vor Versuchen, Menschen zu klonen. Wenn Menschen Menschen machen und nach ihrem Zweck produzieren wollten, führe dies in eine Sackgasse, sagte der Erzbischof am Wochenende bei einem Gottesdienst im Kölner Dom.

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Zwar sei die Medizin derzeit noch nicht dazu in der Lage, meinte Marx mit Blick auf jüngste Klonexperimente von US-Forschern mit embryonalen Stammzellen . Aber die Möglichkeiten würden sich stetig ausweiten.

Zugleich wandte sich der Kardinal gegen einen zunehmenden Egoismus in der Gesellschaft und gegen einen primitiven Kapitalismus, der ausschließlich auf die eigenen Interessen und Vorteile abhebe. Dies sei langfristig gesehen auch ökonomisch unvernünftig. Zudem widerspreche eine solche Haltung dem christlichen Menschenbild. Es sei ein "Grundkonstruktionsfehler", immer nur das eigene Wohl im Blick zu haben und zu wenig auf das Wohl der Anderen zu achten.

Investiturfeier des Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem

Der Kardinal predigte bei der Investiturfeier des Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem. Dabei wurden 33 neue Mitglieder in die Deutsche Statthalterei des Ordens aufgenommen, deren Großprior Marx ist. Er rief die neuen Grabesritter dazu auf, "Verteidiger des Osterglaubens in der Gegenwart zu sein". Gerade der Ritterorden sei aufgerufen, in seiner jeweiligen Zeit Zeugnis abzulegen und die Gesellschaft mitzugestalten.

Investiturfeier des Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem.
Bild: ©KNA

Investiturfeier des Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem.

Die Kandidaten, darunter 22 Ritter, sieben Damen, drei Priester und ein Diakon, legten während des Investiturgottesdienstes ein Ordensgelöbnis ab und erhielten die Ordensinsignien, das fünffache Jerusalemkreuz als Brustkreuz am Band sowie den Ordensmantel mit dem roten Jerusalemkreuz.

Hilfe für Christen im Heiligen Land

Die Deutsche Statthalterei feiert in diesem Jahr ihren 80. Geburtstag. Ihre Mitglieder treffen sich zweimal jährlich zur Investitur und nehmen dabei auch neue Mitglieder auf. Bundesweit gehören dem Orden zurzeit etwa 1.300 Mitglieder in 6 Ordensprovinzen und 37 Komtureien an. Weltweit sind mehr als 20.000 Mitglieder in dem Orden aktiv.

Einziges Ziel ist es, Christen im Heiligen Land zu helfen. Dort fördert der Orden Sozial- und Bildungsprojekte und Einrichtungen wie Krankenhäuser, Kinder- und Altenheime oder Hochschulen. Diese sind unabhängig von ihrer Religion offen für alle Menschen. Die Ritter und Damen verpflichten sich zu Mildtätigkeit und Treue zur Kirche. Sie sind aufgerufen, ihr eigenes spirituelles Leben zu festigen und weiterzuentwickeln. Vom 27. bis 29. September kommen die Ordensritter in Jerusalem zur Herbst-Investitur zusammen. (KNA)