Netflix-Film könnte in mehreren Kategorien abräumen

"Die zwei Päpste": Pryce und Hopkins für Oscar nominiert

Veröffentlicht am 13.01.2020 um 16:49 Uhr – Lesedauer: 
Papst Bendikt XVI. und Kardinal Bergoglio
Bild: © Netflix

Los Angeles ‐ Bekommen Benedikt XVI. und Papst Franziskus einen Oscar? Zumindest ihre Darsteller im Kirchen-Drama "Die zwei Päpste" können nun auf den wichtigsten Filmpreis hoffen.

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Die beiden Protagonisten des Netflix-Films "Die zwei Päpste" sind für einen Oscar nominiert worden. Jonathan Pryce (Kardinal Bergoglio/Papst Franziskus) kann in der Kategorie "Bester Hauptdarsteller" auf die begehrte Filmtrophäe hoffen, Anthony Hopkins (Benedikt XVI.) in der Kategorie "Bester Nebendarsteller". Zudem ist der Film für das "Beste adaptierte Drehbuch" (Anthony McCarten) nominiert. Die Oscar-Nominierungen waren am Montag in Los Angeles bekanntgegeben worden. Dort findet am 9. Februar auch die Verleihung der "Academy Awards" statt.

"Die zwei Päpste" von Regisseur Fernando Meirelles handelt von dem Ringen um den Kurs der katholischen Kirche zwischen den beiden Päpsten Benedikt XVI. und Franziskus. Der Film war in vier Kategorien – unter anderem als "bester dramatischer Spielfilm" – auch für die Golden Globes nominiert, ging aber leer aus. Seit dem 20. Dezember läuft das Drama beim Streaming-Dienst Netflix und war zuvor auch in ausgewählten Kinos zu sehen – eine Voraussetzung für die Oscar-Nominierung.

Über die Handlung des Films heißt es von Netflix: "Frustriert mit der Richtung, die die Kirche nimmt, will Kardinal Bergoglio (Pryce) Papst Benedikt (Hopkins) 2012 um seinen Rücktritt ersuchen. Stattdessen beruft der von Skandalen und Selbstzweifeln geplagte Papst Benedikt seinen härtesten Kritiker und späteren Nachfolger nach Rom, um ihm ein Geheimnis anzuvertrauen, das die Grundfesten der katholischen Kirche erschüttern könnte." Hinter den Vatikanischen Mauern beginne ein Machtkampf zwischen Tradition und Fortschritt, Schuld und Vergebung, heißt es weiter. "Diese zwei sehr verschiedenen Männer müssen sich ihrer Vergangenheit stellen, um auf einen gemeinsamen Nenner zu kommen und eine Zukunft für über eine Milliarde Menschen in aller Welt zu finden", so der Streaming-Dienst.

Papst Benedikt XVI. hatte am 11. Februar 2013 seinen Rücktritt verkündet. Es war das erste Mal seit über 700 Jahren, dass ein katholisches Kirchenoberhaupt freiwillig auf sein Amt verzichtete. Mit der Wahl seines Nachfolgers, des heutigen Papstes Franziskus, kamen Gerüchte von einem Konflikt zwischen dem konservativen Bewahrer und dem progressiven Reformer auf. Diese Gerüchte sind vom Vatikan und dem emeritierten Papst persönlich stets dementiert worden. (tmg)