Wegen drohendem Minus: Bistum Münster plant Personalabbau
Das Bistum Münster plant einen Personalabbau im Generalvikariat. Der Grund sei ein drohendes Haushaltsdefizit von 32,7 Millionen Euro im Jahr 2025, teilte Generalvikar Klaus Winterkamp am Dienstag in einem Schreiben an die Mitarbeiter mit. "Nur, wenn wir kurzfristig und in den nächsten Jahren verantwortlich handeln, haben wir noch Handlungs- und Gestaltungsspielraum", so Winterkamp. Das drohende Defizit solle demnach durch Einsparungen ausgeglichen werden, die in der vergangenen Woche von Bischof Felix Genn beschlossen wurden.
"Der Mensch, der heute nicht geboren ist, wird auch 2050 keine Kirchensteuer zahlen."
Der Personalabbau im Generalvikariat werde "sozial verträglich" umgesetzt, sagte Winterkamp weiter. Auf betriebsbedingte Kündigungen verzichte man, freiwerdende Stellen sollten jedoch nicht wiederbesetzt werden. Als Hauptgrund für das Haushaltsdefizit nannte der Generalvikar die "Verschlechterung der Einnahme-Situation in den kommenden Jahren". Schuld dafür sei der demografische Wandel: "Der Mensch, der heute nicht geboren ist, wird auch 2050 keine Kirchensteuer zahlen." Ein Ausgleich des Defizits durch Rücklagen sei kein Weg, denn, "wenn wir das planmäßig tun, sind sie in wenigen Jahren aufgebraucht". Parallel zu den Einsparungen werde durch "Experten-Gruppen" eine Strategie für zentrale kirchliche Handlungsfelder erarbeitet.
Das erwartete Haushaltsdefizit bezieht sich auf den nordrhein-westfälischen Teil des Bistums Münster. Der Offizialatsbezirk Oldenburg in Niedersachsen gehört ebenfalls zur Diözese, ist aber aufgrund einer kirchenrechtlich einmaligen Situation bei finanziellen und personellen Entscheidungen größtenteils unabhängig. (rom)