Bamberger Erzbischof hofft und betet für Ausweg aus der Kirchenkrise

Schick: Teilnehmer am Synodalen Weg sind keine Revolutionäre

Veröffentlicht am 06.02.2020 um 11:25 Uhr – Lesedauer: 

Bamberg ‐ Manchmal fürchtete er eine Kirchenspaltung, manchmal hatte er wieder neue Hoffnung: Der Bamberger Erzbischof schaut zwiegespalten auf die erste Synodalversammlung zurück. Wie die Kirche aus der aktuellen Krisensituation herauskommen kann, weiß er noch nicht.

  • Teilen:

Der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick hat ein zwiespältiges Fazit zur bisherigen Reformdebatte in der katholischen Kirche in Deutschland gezogen. Manchmal fürchte er eine Kirchenspaltung, manchmal aber habe er wieder neue Hoffnung, sagte Schick in einem Interview der italienischen Zeitung "Avvenire" zum Synodalen Weg, dessen Übersetzung das Erzbistum am Mittwoch auf seiner Website veröffentlichte. "Ich habe nicht den Eindruck, dass die Teilnehmer an dieser Vollversammlung Revolutionäre sind." Sie suchten einen Weg für die Zukunft der Kirche und wollten sie verbessern.

"Dieser Eindruck und diese Überzeugung geben mir das Vertrauen, dass es am Ende kein Schisma geben wird", betonte der Erzbischof. Gleichzeitig verwies er darauf, dass man sich nur darüber einig sei, dass es eine Krise der Kirche gebe. Die einen jedoch sähen den Ausweg in einer neuen Art, das Evangelium zu verkünden und in einem neuen Dialog mit der Welt. Andere meinten dagegen, nur mit einer neuen Form der Kirche, etwa durch das Priestertum der Frau, und Demokratie in der Leitung mit mehr Kontrolle der Macht werde man der Krise begegnen, so Schick.

Im Augenblick wisse er nicht, wie die Kirche aus dieser Situation herauskommen könne. "Ich hoffe und bete, dass diese zwei Parteien einen gemeinsamen Weg suchen und finden, der alle so zufriedenstellt, dass wir aus der Krise herauskommen und vorangehen können, mit dem Evangelium, den Sakramenten, mit unserer Kirche zur Ehre Gottes und zum Heil der Menschen", sagte Schick. (KNA)