Auf Grundlage historischer Forschungen

Bischof Hanke gibt Wallfahrtskirche jahrhundertealten Titel zurück

Veröffentlicht am 17.02.2020 um 11:40 Uhr – Lesedauer: 

Eichstätt/Bergen ‐ Die Wallfahrtskirche Heilig Kreuz im oberbayerischen Bergen darf sich über einen "neuen" Titel freuen: Den hatte sie bereits im Mittelalter getragen, wie jetzt Historiker herausfanden. Bischof Gregor Maria Hanke handelte.

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Die Pfarr- und Wallfahrtskirche Heilig Kreuz in Bergen im oberbayerischen Landkreis Neuburg-Schrobenhausen darf ab sofort wieder "Münster" heißen. Das hat der Eichstätter Bischof Gregor Maria Hanke laut der Internetseite seines Bistums nach Rücksprache mit den zuständigen Gremien entschieden. Historische Forschungen haben demzufolge ergeben, dass die Kirche bereits im Mittelalter als Münster bezeichnet wurde. Der Titel sei allerdings im Laufe der Zeit in Vergessenheit geraten.

Münster ist den Angaben nach ein althergebrachtes Wort für eine herausragende Kirche mit ehemals klösterlichem Hintergrund. Der Bischof einer Diözese könne ein Bauwerk aber auch zum Münster erheben. Dazu müsse es historisch oder baulich von besonderer Bedeutung und außerdem Zentrum des liturgischen und pastoralen Lebens sein. Die 1758 geweihte Heilig-Kreuz-Kirche in Bergen erfülle alle diese Kriterien.

Das Gotteshaus geht laut Meldung auf ein ehemaliges Benediktinerinnenkloster zurück, das 976 gegründet wurde und aus diesem Anlass einen Partikel vom Kreuze Jesu geschenkt bekam. 1542 wurde das Kloster demnach aufgehoben. 1755 hätten dann die Neuburger Jesuiten die heutige Kirche errichtet und diese in die romanischen Klosterbau-Reste aus dem 12. Jahrhundert eingefügt. Die Jesuiten hätten zudem die alte Wallfahrt zum Kreuzpartikel ausgebaut. Heute feiere die Gemeinde Bergen jedes Jahr zwei Kreuzfeste. (KNA)