Gegen-Petition hat bislang 1.700 Unterstützer gefunden

Online-Petition für den Kölner Kardinal Woelki gestartet

Veröffentlicht am 26.02.2020 um 11:29 Uhr – Lesedauer: 

Köln ‐ Eine Internet-Petition hatte Kardinal Rainer Maria Woelki scharf dafür kritisiert, sich gegen kirchliche Reformen zu stellen. Jetzt bekommt er durch eine weitere Petition Rückendeckung – mit seiner Kritik am Synodalen Weg liege er genau richtig.

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Nach einer Online-Petition mit Kritik an Kardinal Rainer Maria Woelki sammelt nun eine neue Initiative im Internet Solidaritätsstimmen für den Kölner Erzbischof. Die am Dienstag gestartete Aktion hat bisher gut 1.000 Unterstützer gefunden. Initiator ist der Düsseldorfer Historiker und Buchautor Michael Hesemann.

Die Petition lobt Woelkis Kritik an der Reformdebatte der katholischen Kirche in Deutschland. Der Synodale Weg sei "eine Mogelpackung, weil er vorgaukelt, auf nationaler Ebene über Dinge zu entscheiden, die nur auf weltkirchlicher Ebene entschieden werden können". Zudem sei er ein Irrweg, weil er zu einer Protestantisierung der katholischen Kirche führe. "Wer verheiratete Pastoren und Pastorinnen, eine Laienkirche, zeitgeistigen Relativismus und eine laxe Sexualmoral sucht, der findet diese bereits in der Evangelischen Kirche in Deutschland", heißt es wörtlich. Woelki habe völlig recht, "wenn er vor einer Reformation 2.0 warnt".

Die am 10. Februar gestartete Petition mit Kritik an Woelki hat inzwischen rund 1.700 Unterstützer gefunden. Die vom ehemaligen WDR-Journalisten Kurt Gerhardt gestartete Aktion wirft dem Kardinal vor, sich gegen Reformen zu stellen. Wie aus der Zeit gefallen wirke Woelkis Kritik daran, dass bei der ersten Synodalversammlung Bischöfe und Laien gemeinsam - und nicht in hierarchischer Ordnung - in den Frankfurter Dom eingezogen seien und damit zum Ausdruck gebracht hätten, "dass da jeder gleich ist". Ende Januar hatten sich Bischöfe und Laien erstmals getroffen, um über die Themen des Synodalen Wegs wie Macht, Sexualmoral, die Lebensform der Priester und die Rolle von Frauen in der Kirche zu debattieren. (KNA)