Bedford-Strohm: Baue bei Eucharistischer Gastfreundschaft auf Bätzing
Nach Meinung des Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, wird es 2021 auf dem Ökumenischen Kirchentag in Frankfurt noch keine wechselseitige Abendmahlsteilnahme von Katholiken und Protestanten geben. "Nach dem gegenwärtigen Stand wird es zu dieser wechselseitigen eucharistischen Gastfreundschaft noch nicht kommen", sagte Bedford-Strohm dem Evangelischen Pressedienst (epd).
Von der Wahl des Limburger Bischofs Georg Bätzing an die Spitze der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) erwartet er sich eine weitere gute Zusammenarbeit. Es sei ein starkes Zeichen, dass Bätzing an die Spitze der Bischofskonferenz gewählt worden sei und ein ermutigendes Signal. "Bischof Bätzing ist ein Mann der Ökumene", sagte Bedford-Strohm, der auch bayerischer Landesbischof ist. Bätzing habe zusammen mit evangelischen und katholischen Theologen das Papier zur wechselseitigen Teilnahme an Eucharistie/Abendmahl mitverfasst. Das mache Hoffnung darauf, dass es tatsächlich zu wechselseitiger Gastfreundschaft kommt und Protestanten und Katholiken irgendwann ein gemeinsames Abendmahl feiern könnten.
Bätzing hatte Anfang März den Münchner Kardinal Reinhard Marx als Vorsitzender der Bischofskonferenz abgelöst. Marx hatte nach einer Amtszeit entschieden, sich nicht erneut wählen zu lassen. Marx und Bedford-Strohm verbindet spätestens seit dem Reformationsjubliäumsjahr 2017 eine Freundschaft.
Papier wird in beiden Kirchen diskutiert
Das Papier des Ökumenischen Arbeitskreises evangelischer und katholischer Theologen wurde im vergangenen Jahr vorgestellt. Die Theologen schlagen darin vor, dass katholische und evangelische Christen an Eucharistie/Abendmahl der jeweils anderen Konfession teilnehmen können. Die wechselseitige Teilnahme ist ein Schritt auf dem Weg hin zu einer gemeinsamen Kommunionpraxis. Das Papier wird derzeit in beiden Kirchen diskutiert und findet breite Rezeption.
Bedford-Strohm feiert am Montag seinen 60. Geburtstag. "Es wird angesichts der Corona-Krise ein sehr stiller Geburtstag sein. Da ich sonst immer mit vielen Menschen zu tun habe, werde ich meinen stillen Geburtstag sehr genießen", sagte er. Für sich persönlich wünsche er sich nichts außer Gesundheit. "Dass ich bisher nie aus Krankheitsgründen Termine absagen musste, ist ein großes Geschenk für mich. Ich bin dankbar, dass es mir persönlich gutgeht und ich eine tolle Familie habe. Ich fühle mich reich gesegnet und habe daher keinen Wunsch nach mehr", sagte Bedford-Strohm. (tmg/epd)