Diese Heiligen helfen in der Corona-Pandemie

Krankheiten haben die Menschen schon immer geängstigt, besonders zu Krisenzeiten wie der Pest. Doch der "schwarze Tod" ist lange Geschichte. Welche Heilige können Gläubige heute noch anrufen, zum Beispiel während der derzeitigen Corona-Pandemie? Eine kleine Auswahl.
Alexius von Edessa (17. Juli)
Auch im Fall von Alexius ist die Überlieferung mit zahlreichen Legenden geschmückt. Er soll im 5. Jahrhundert als Sohn reicher Eltern in Rom gelebt haben. Am Tag seiner Hochzeit soll er seine Familie verlassen und danach in der heutigen Türkei an der Grenze zu Syrien als Einsiedler gelebt haben. Als solcher habe er unter den Menschen vor Ort hohes Ansehen genossen, da er sich um Arme und Kranke gekümmert haben soll. Andere Quelle berichten, dass er nach einiger Zeit vollkommen verwahrlost zu seinem Elternhaus zurückgekehrt sei, wo er nicht erkannt wurde und unter der Treppe schlief. Erst nach seinem Tod habe er sich durch einen hinterlassenen Brief zu erkennen gegeben. Das Leben des Alexius wurde mehrmals künstlerisch bearbeitet. Seine Verehrung hatte in der Barockzeit einen Höhepunkt, sein Name wurde auch durch den Alexianerorden bekannt, der sich nach ihm benannte. Alexius ist Patron der Kranken und gegen Seuchen.
Bernhardin von Siena (20. Mai)
Berhardin, Jahrgang 1380, kam aus gutem Hause und studierte, als in Siena die Pest ausbrach. Er kümmerte sich um die Kranken und Sterbenden der Stadt. Auch er selbst steckte sich an, überstand die Krankheit aber. Danach wurde er Franziskaner, gründete zuerst ein eigenes Kloster. Als Wanderprediger zog er später von Stadt zu Stadt und predigte auf den Marktplätzen gegen Wucher, Luxus und Gewalt. Daneben schlichtete er auch Streitigkeiten. Sein Wirken brachte ihm hohes Ansehen ein. Im Dom von Perugia ist noch heute die Kanzel zu sehen, auf der er predigte. Seine Gebeine liegen in der ihm geweihten Kirche in L'Aquila. Bernhardin wird gegen Brust- und Lungenkrankheiten angerufen.
Cosmas und Damian (26. September)
Die beiden Brüder Cosmas und Damian wirkten im Syrien des 4. Jahrhunderts als Ärzte. Als überzeugte Christen behandelten sie ihre Patienten Legenden zufolge stets unentgeltlich und bekehrten sogar einige zum Christentum. Da Christen damals verfolgt wurden, war das ein gefährliches Unterfangen. Irgendwann ließ der Statthalter die beiden verhören. Als sie sich zu ihrem Glauben bekannten, wurden sie gefoltert und getötet. Schon im 5. Jahrhundert lässt sich eine Verehrung der Brüder nachweisen. Bekannt ist nicht zuletzt die ihnen geweihte Kirche in Rom. Da Cosmas und Damian Ärzte waren, gelten sie unter anderem als Patrone der Ärzte, Apotheker, medizinischen Fakultäten und gegen Krankheiten sowie Epidemien.
Elisabeth von Thüringen (19. November)
Elisabeth war im 13. Jahrhundert eine ungarische Königstochter, die schon mit vier Jahren an den Thüringer Hof zur Heirat versprochen wurde und dorthin umzog, als 14-Jährige heiratete sie dann Ludwig IV. Elisabeth konnte mit dem Leben am Hofe nicht viel anfangen, lieber kümmerte sich sie um die Armen und Kranken. Der heilige Franziskus, ein Zeitgenosse, war ihr Vorbild. Nachdem ihr Mann in einem Kreuzzug gefallen war, musste sie ihren Wohnsitz, die Wartburg, verlassen. Mithilfe einer letzten Abfindung der Herrscherfamilie gründete sie ein Krankenhaus für die Armen, das sie nach Franziskus benannte. Später wurde sie Nonne und zehrte sich weiter für die Armen und Kranken auf. Sie starb 1231 in Marburg. Sie ist Patronin der Caritas-Vereinigungen, der Kranken und aller Notleidenden.

Die Heilige Elisabeth von Thüringen auf einer Farbstudie aus dem Jahr 1848.
Irene von Rom (22. Januar)
Die Legende erzählt, dass Irenes Mann, der heilige Kastulus, als Märtyrer starb. Sie selbst fand im 3. Jahrhundert den leblosen heiligen Sebastian, nachdem dieser wegen seines Bekenntnisses zum Christentum mit Pfeilen beschossen worden war. Eigentlich wollte sie ihn für die Beerdigung vorbereiten, doch sie schaffte es, ihn gesund zu pflegen. Sebastian kehrte zurück, verteidigte wiederum das Christentum und wurde erschlagen. Wegen ihrer Tat ist die heilige Irene die Schutzpatronin der Kranken. Oft wird sie auf Bildern dargestellt, wie sie Sebastian pflegt.
Maternus von Köln (14. September)
Über den ersten Bischof von Köln weiß man heute fast nichts. Als Kölner Oberhirte nahm er an zwei Synoden 313 und 314 teil. Er scheint auch Bischof von Trier gewesen zu sein, dort befanden sich auch einst seine Gebeine. Dafür nimmt man in Köln für sich in Anspruch, seinen Bischofsstab zu besitzen. Menschen rufen ihn bei Fieber und ansteckenden Krankheiten an.
Salmanus (1. Sonntag im Mai)
Der gebürtige Spanier Salmanus (manchmal auch Salaman) war der Überlieferung zufolge ein Adliger im 7. Jahrhundert, der sich dem heiligen Einsiedler Jodokus anschloss, um mit ihm nach Rom zu pilgern. Auf dem Rückweg ließ sich Salmanus in Dobach (heute ein Stadtteil von Würselen) als Eremit nieder. Es scheint sich schnell herumgesprochen zu haben, dass Salmanus Menschen bei Krankheiten helfen könnte, denn aus der Umgebung kamen Leute vor allem mit Brust-, Lungen- und Hustenkrankheiten zu ihm. Allerdings soll der Eremit auch selbst an einer Hustenkrankheit gestorben sein. Am Ort seines Wirkens wurde eine Kapelle errichtet, die es heute nicht mehr gibt. Ein Wegkreuz erinnert aber noch an ihn. Vor allem in der Region um Würselen rufen ihn Gläubige bei Hals- und Lungenleiden, Husten und Atemnot an.
Vierzehn Nothelfer
Diese 14 Personen aus den ersten Jahrhunderten des Christentums wurden im Mittelalter in Süddeutschland zur 14er-Gruppe arrangiert. Von dort verbreitete sich ihre Verehrung in ganz Deutschland und sogar bis hinauf nach Skandinavien. Unter den Nothelfern werden Blasius gegen Halsleiden, Eustachius in schwierigen Lebenslagen, Georg bei Fieber und Pantaleon für Ärzte angerufen. In Darstellungen umrahmen die drei Frauen und elf Männer oft die Muttergottes als "Hilfe der Christen". Geweiht ist den Nothelfern unter anderem die Basilika Vierzehnheiligen in Bad Staffelstein.