Zahl der Ordensleute in Österreich schrumpft
Die Zahl der Ordensleute in Österreich geht weiter zurück. Das geht aus der Statistik für 2019 hervor, die die Österreichische Ordenskonferenz (Montag) veröffentlichte. Zu Jahresende gab es demnach 4.691 Ordensleute, ein Minus von rund fünf Prozent im Vergleich zum Vorjahr (4.924). Hauptursache für den Rückgang ist die Altersstruktur, vor allem bei den Frauenorden. 62 Prozent der Ordensschwestern sind den Angaben zufolge über 75 Jahre alt. Bei den Männerorden liegt der Anteil in dieser Altersgruppe bei 29 Prozent.
In Österreich gibt es laut der Statistik 106 Frauenorden mit insgesamt 3.047 Mitgliedern sowie 86 Männerorden mit 1.234 Ordenspriestern und 374 Laienbrüdern (gesamt 1.617). Die Zahl der Ordensmänner ging damit im Vergleich zum Jahr davor um rund drei Prozent zurück; bei den Frauen waren es sechs Prozent. Der Vorsitzende der Ordenskonferenz und Salzburger Erzabt Korbinian Birnbacher sagte am Montag bei einer Online-Pressekonferenz: "Als Ordensleute gehören wir zur kirchlichen Gattung der Propheten, der Mutmacher und der Hoffnungsträger, die schon immer rar waren."
Verwiesen wurde unter anderem auf die Bedeutung der Orden im Bildungsbereich sowie bei Kunst und Kultur. 52.118 Schüler besuchten demnach 2019 eine Ordensschule. In den Kernbereichen Bildung, Seelsorge und Gesundheit sei die Zahl der dort tätigen Ordensleute stabil. Dort wirkten 2019 in 23 Ordensspitälern 262 Ordensleute, in den Schulen und Bildungseinrichtungen 267 und in der Pfarrseelsorge 1.084.
Positiver Trend
Auch einen positiven Trend gibt es in der Ordensstatistik 2019 zu verzeichnen. So legten mehr Männer (+1) und vor allem Frauen (+13) ihre ewigen Gelübde ab und banden sich damit dauerhaft an eine Ordensgemeinschaft. Bei den Eintritten in das Noviziat sanken die Zahlen im Vergleich zu 2018. Bei den Männerorden traten 19 (25 in 2018) und bei den Frauenorden 16 (18 in 2018) ein.
Auffällig bei der Altersstruktur ist, dass bei den Männerorden den größten Anteil (42 Prozent) die 40- bis 64-Jährigen ausmachen. Bei den Frauenorden ist der Anteil der 40- bis 64-Jährigen bzw. 65- bis 74-Jährigen fast gleich groß, um die 18 Prozent. Die Männerorden haben zwar im Vergleich zum Jahr 2018 um 14 Prozent weniger unter 40-Jährige, aber der Anteil in dieser Altersgruppe ist mit 13 Prozent an der Gesamtzahl deutlich höher als bei den Frauenorden mit nur 3 Prozent. Bei den Frauenorden ist die Zahl der unter 40-Jährigen im Vergleich zu 2018 konstant geblieben. (tmg/KNA)