Nach Wechsel schwere Vorwürfe aus seiner früheren Diözese

Untreue-Ermittlungen gegen Sankt Pöltner Bischof Schwarz eingestellt

Veröffentlicht am 14.05.2020 um 18:39 Uhr – Lesedauer: 

Sankt Pölten ‐ Nach seinem Wechsel von Gurk-Klagenfurt nach Sankt Pölten wurden schwere Vorwürfe gegen Bischof Alois Schwarz laut. Die Staatsanwaltschaft ermittelte daraufhin wegen Untreue. Das ist nun vom Tisch – ein anderes Verfahren ist aber noch offen.

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Die Zentrale Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft in Österreich hat das Untreueverfahren gegen den Sankt Pöltner Bischof Alois Schwarz eingestellt. Der katholische Geistliche habe die Entscheidung und rechtliche Klarstellung der Justizbehörde mit Erleichterung aufgenommen, teilte die Diözese Sankt Pölten am Donnerstag mit. Der Einstellungsbeschluss zeige "endlich" die Haltlosigkeit der gegen ihn erhobenen Vorwürfe, so demnach Bischof Schwarz. Er habe in seiner Zeit als Bischof des Kärntner Bistums Gurk-Klagenfurt das ihm anvertraute Gut zum Wohle der Menschen und der Kirche verwaltet und nicht zum Nachteil des Bistums gewirtschaftet.

Schwarz betonte, mit der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft und der Oberstaatsanwaltschaft Wien hätten nun zwei Behörden die Vorwürfe gegen ihn und eine ehemalige Mitarbeiterin eingehend und über Monate geprüft. Im Raum stand der Verdacht einer unrechtmäßigen Verwendung von Geldmitteln in seinem früheren Bistum Gurk-Klagenfurt. Jedoch habe sich kein Anhaltspunkt ergeben, der gerichtliche Schritte gerechtfertigt hätte. Er, Schwarz, habe immer seine Bereitschaft bekundet, zur Aufklärung vollumfänglich mit den Behörden zu kooperieren. Zudem habe er stets volles Vertrauen in die Arbeit der Justizbehörden gehabt.

Vertrauen in die zuständige Behörde

Aus der Vielzahl an Vorwürfen gegen Schwarz bleibt damit einzig ein Finanzverfahren offen, in dem es darum geht, ob die Spende einer privaten Stiftung an das Bundesdenkmalamt mit dem Verkauf von Wohnungen des Bistums Gurk-Klagenfurt in Verbindung steht und die Immobilienertragssteuer für das Bistum richtig ermittelt wurde. "Auch in diesen Prüfungen vertraut Bischof Alois Schwarz auf die Arbeit der zuständigen Finanzbehörde", hieß es in der Erklärung der Diözese Sankt Pölten.

Der 67-jährige Schwarz war im Juli 2018 von Gurk-Klagenfurt nach Sankt Pölten gewechselt. Der Wechsel war von Konflikten in der Kärntner Kirche begleitet. Schwarz wurden neben Verfehlungen im wirtschaftlichen Bereich auch Mängel in der persönlichen Lebensführung vorgeworfen, was Schwarz stets zurückwies. Zur Klärung ordnete Papst Franziskus eine Visitation (Überprüfung) der Diözese an. Daneben gab es strafrechtliche Untersuchungen gegen Bischof Schwarz. (KNA)