Frau wird "Bischofsvikar" in Schweizer Diözese
Im Schweizer Bistum Lausanne, Genf und Freiburg übernimmt eine Frau die Aufgaben eines Bischofsvikars. Die Laienseelsorgerin Marianne Pohl-Henzen tritt zum 1. August das Amt der bischöflichen Delegierten für den deutschsprachigen Teil der Diözese an, teilte das Bistum am Dienstag auf seiner Website mit. Sie übernimmt damit den Aufgabenbereich von Pater Pascal Marquard, der das Amt des Bischofsvikars für die Bistumsregion Deutschfreiburg seit 2017 innehatte und nun als Priester nach Zürich wechselt. Offiziell trägt Pohl-Henzen den Titel "Bischofsvikar" allerdings nicht, da dieser laut Kirchenrecht einem Priester vorbehalten ist.
Bischof Charles Morerod heißt Pohl-Henzen laut Pressemitteilung herzlich willkommen und dankt Pater Marquard für die von ihm geleistete Arbeit. Pohl-Henzen arbeitete zuletzt bereits acht Jahre lang unter Marquard und seinen zwei unmittelbaren Vorgängern als sogenannte "Adjunktin", also als Referentin des Bischofsvikars für die Bistumsregion Deutschfreiburg. Ab 1. August wird sie selbst die Regionalverantwortliche und dadurch Mitglied des Bischofsrates, eines Beratungsgremiums des Bischofs bei der Leitung der Diözese.
Bei einem Bischofsvikar handelt es sich um einen vom Bischof ernannten "Stellvertreter" für einen bestimmten Bereich innerhalb der Diözese gemäß c. 479 §2 CIC. Er ist ist dem Generalvikar administrativ gleichgesetzt, hat aber eine jurisdiktionelle Einschränkung auf ein bestimmtes Territorium innerhalb einer Diözese oder auf ein fest umrissenes Aufgabengebiet. Im Bistum Lausanne, Genf und Freiburg gibt es bislang fünf Bischofsvikare, die den fünf diözesanen Vikariaten entsprechen. Zusätzlich gibt es einen Bischofsvikar für das Thema Berufungen. (mal)
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