Münsteraner Frauen fordern von Bischof Genn Zulassung zu Predigt
Die Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) im Bistum Münster fordert von Bischof Felix Genn die Einführung von Laienpredigten in katholischen Messfeiern. "Wenn Menschen, Männer wie Frauen, mit unterschiedlichen Lebenserfahrungen predigen, dann ist dies eine Bereicherung für unseren Glauben", schreibt die kfd in einem auf ihrer Internetseite veröffentlichten offenen Brief. Wenn Laien nicht predigen dürften, werde das Glaubenszeugnis der Kirche verkürzt und weibliche Perspektiven ausgeblendet. Die kfd bittet Genn um eine neue Ordnung für den Predigtdienst von Laien.
Die kfd hatte bereits am 17. Mai mit einem bundesweiten "Predigerinnentag" für die Einführung der Laienpredigt auch in Messen geworben. Damals predigten zwölf Frauen an zwölf Orten in Deutschland. Die Frauen wollten mit ihrer Aktion deutlich machen, dass sie "ihrer Berufung folgen, und ihre Forderung nach einer geschlechtergerechten Kirche dorthin tragen, wo es an Gleichberechtigung bislang fehlt: in die katholischen Kirchen". Beteiligt waren die Diözesanverbände von Aachen, Berlin, Essen, Köln, Magdeburg, Mainz, München-Freising, Münster, Osnabrück, Paderborn und Trier.
Laut katholischem Kirchenrecht dürfen in einer Messe nur Bischöfe, Priester und Diakone - also geweihte Männer - predigen. Bei anderen Gelegenheiten können auch Laien eine Predigt halten, "wenn das unter bestimmten Umständen notwendig oder in Einzelfällen als nützlich angeraten ist". (tmg/KNA)