Bischof über Tod George Floyds: Feuer für Veränderung entzündet
Der Bischof von Gaborone (Botswana), Frank Nubuasah, würdigt den in den USA von einem Polizisten getöteten George Floyd und die daraus erwachsene Protestbewegung in einem Brief. In dem am Donnerstag auf der Webseite der südafrikanischen Bischofskonferenz veröffentlichten Schreiben nennt er die "Revolution, die dein Opfertod inspiriert hat" eine Inspiration für neue Bewegungen und Bündnisse gegen Rassismus, Klassismus und Diskriminierung. Nubuasah hatte Floyd bei einem USA-Besuch kennengelernt und stand mit ihm in Kontakt. "Du hast ein Feuer entzündet, das für Frieden und Veränderung brennt!", so Nubuasah. "Mein Freund, wenn du die Parole 'Yes, we can' hörst, dann weißt du: Das rufen wir in deinem Namen und für dich."
„Die Revolution, die dein Opfertod inspiriert hat, und die neuen Bewegungen und Bündnisse gegen Rassismus, Klassismus und Diskriminierung wachsen. Du hast ein Feuer entzündet, das für Frieden und Veränderung brennt!“
Der Tod Floyds wurde durch ein Handyvideo an die Öffentlichkeit gebracht. "Oh, wie sehr ich Handys liebe", schreibt dazu der Bischof: "Niemand kann ungestraft mit einem Verbrechen davonkommen, weil die Beweise in Sozialen Medien zirkulieren. Das Justizsystem mag dich im Stich lassen – aber die Öffentlichkeit kennt die Wahrheit."
"Ich vermute, die Leute im Himmel haben dich erwartet", so Nubuasah. Floyd habe dort nun noch eine Aufgabe: "die berüchtigten Vier, die dich getötet haben, wenn ihre Zeit gekommen ist zu empfangen, und ihnen den wunderbaren Ort zu zeigen, den wir Himmel nennen. Michelle Obama hat gesagt: 'when they go low, we go high'."
"Du hast im Himmel noch eine Aufgabe"
In seinem Schreiben erinnert sich der Bischof an seine erste Begegnung mit Floyd. "Ich erinnere mich noch genau an unser erstes Treffen", heißt es darin. "Du hast Jeans, T-Shirt und eine Mütze getragen, ein Becher Cola in der einen Hand, Popcorn in der anderen. Wir saßen schon, du hast dich zu uns gesetzt. Wir plauderten und wurden Freunde."
Der Brief sei die letzte Nachricht an ihn aus dem "Land der Leben, das dir das Recht auf Leben verweigert hat". Nubuasah erinnert sich daran, dass für Floyd sowohl die amerikanische wie die afrikanische Identität wichtig gewesen seien und bedauert, dass es nie zum mit dem Bischof verabredeten Besuch in Botswana gekommen sei. Er erinnert sich an das ansteckende Lächeln Floyds: "Dein Herz war groß und hatte viel Platz für andere Menschen. Immer hattest du Zeit für andere gehabt, du hast dich immer für andere eingesetzt – auch für mich, aber das ist eine Geschichte, die ich ein andermal erzähle."
Der Bischof schließt seinen Brief mit einem Gruß: "Ich werde dich vermissen, George. Du kannst nun ewig den Atem der Liebe atmen. Ruhe in Frieden!" (fxn)