Kfd: Frauen sind für Kirche "systemrelevant"
Die Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) sieht Frauen für die Kirche als "systemrelevant". Gerade in der Corona-Krise habe sich gezeigt, dass Frauen das kirchliche Leben nicht nur "prägen, sondern entscheidend mittragen", sagte die kfd-Bundesvorsitzende Mechthild Heil am Montag in Düsseldorf. Deswegen bekräftigt der Frauenverband auch in der Pandemie weiterhin seine Forderung, Frauen zu Diakoninnen oder Priesterinnen zu weihen. "Wir Frauen wollen der Kirche nicht nur dienen, sondern auch Verantwortung und Macht übernehmen", so Heil. Dazu setze der Verband große Hoffnungen auf den "Synodalen Weg", dem aktuellen Reformprozess der katholischen Kirche in Deutschland.
Frauen predigten
Als Beispiel für das Engagement von Frauen in der Corona-Krise nannte Heil die Einladung zu virtuellen Gebetsketten sowie die Aufzeichnung von Videogottesdiensten. Zum Tag der Apostelin Junia Mitte Mai hätten zudem zwölf Geistliche Leiterinnen und Begleiterinnen der kfd zum ersten bundesweiten Predigerinnentag des Frauenverbands Predigten gehalten – einige davon sogar in einer Eucharistiefeier.
Heil äußerte sich aus Anlass der Verabschiedung des kfd-Positionspapiers "gleich und gleichberechtigt" vor einem Jahr. Darin wird erstmals der Zugang von Frauen zu allen Diensten und Ämtern in der katholischen Kirche gefordert, also auch zum Priesteramt. Als Symbol dafür führte die kfd damals ein purpurfarbenes Kreuz ein. Es erinnert an Lydia, die erste europäische Christin. Sie war eine selbstbewusste Frau und Purpurhändlerin, die Farbe zu ihren Lebzeiten ein kostbares Statussymbol. "Wir knüpfen damit an die Würde an, für die diese Farbe bei hohen Amtsträgern in der katholischen Kirche steht, und wollen ausdrücken: Wir haben von Gott dieselbe Würde verliehen bekommen, da steht es keinem Menschen zu, uns Berufungen und Eignungen abzusprechen, nur, weil wir Frauen sind", so Heil. Das purpurfarbene Kreuz findet nach Angaben der kfd-Vorsitzenden inzwischen immer weitere Verbreitung. So sei es etwa in den sozialen Medien in vielen Beiträgen zu finden. Bei einer Unterschriftensammlung sprachen sich zudem rund 130.000 Unterzeichner für eine geschlechtergerechte Kirche aus. (gho)