Trump freut sich über Lob von Erzbischof Viganò
US-Präsident Donald Trump hat sich hoch erfreut über einen Offenen Brief des früheren Vatikan-Botschafters in den USA, Erzbischof Carlo Maria Viganò, geäußert. Auf Twitter schrieb Trump am Mittwochabend (Ortszeit), er fühle sich durch den "unglaublichen Brief von Erzbischof Viganò sehr geehrt". Trump ergänzte: "Jeder, ob gläubig oder nicht, sollte ihn lesen!"
Viganò hatte am Sonntag einen Brief veröffentlicht, in dem er die Auseinandersetzungen der letzten Monate als einen Kampf biblischen Ausmaßes beschrieb. Die Mehrheit der "Kinder des Lichts" kämpfe gegen die Minderheit der "Kinder der Dunkelheit", die "stategische Positionen in Regierungen, Politik, Wirtschaft und Medien innehaben".
Die Mehrheit wolle "Gutes tun, aufrichtig sein, eine Familie und einen Job haben, zum Wohlstand ihres Vaterlands beitragen, den Bedürftigen helfen und Gottes Gesetz befolgen". Ihre Gegner beschrieb Vigano mit den Worten: "Sie haben keine moralischen Prinzipien, sie wollen die Familie und die Nation zerstören, Arbeiter zugunsten ihres unangemessenen Reichtums ausbeuten und interne Spaltungen und Kriege fördern."
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Diese "Kinder der Dunkelheit" identifizierte Viganò in seinem Brief mit den Vertretern des "Staats im Staate" (deep state), die einen erbitterten Kampf gegen Trump führten. In der Corona-Krise hätten sie ihre wahren Absichten gezeigt. "In dieser riesigen Operation gesellschaftlicher Manipulation gibt es Menschen, die das Schicksal der Menschheit entschieden haben und sich dabei das Recht anmaßten, gegen den Willen der Bürger und ihrer Repräsentanten zu handeln." Dies habe zu den jüngsten sozialen Unruhen in den USA geführt, deren Ziel letztlich der Sturz von Präsident Trump sei.
Die Kinder der Dunkelheit hätten Verbündete auch in den Kirchen. So wie es einen "Staat im Staate" gebe, existiere auch eine "Kirche in der Kirche". Viele Bischöfe seien gehorsame Knechte der Globalisierungsideologie und einer neuen Weltordnung, die im Namen einer "universalen Geschwisterlichkeit" die Welt nach freimaurerischen Idealen beherrschen wollten, so Viganò. Deshalb "vertreiben sie Gott aus den Gerichten, den Schulen, den Familien und vielleicht sogar aus den Kirchen".
Viganò war von 2011 bis 2016 Apostolischer Nuntius in Washington. 2018 kritisierte er den Umgang von Papst Franziskus mit dem Missbrauchstäter, dem inzwischen aus dem Klerikerstand entlassenen Ex-Kardinal Theodore McCarrick, und forderte den Papst zum Rücktritt auf. Der frühere Nuntius ist einer der schärfsten Wortführer der radikal konservativen Minderheit in der katholischen Hierarchie. (KNA)