Frau wollte Geld für angeblich krankes Kind – im Pfarrbüro verhaftet
Bei dem Versuch, von einem Kölner Pfarrer Geld zu ergaunern, ist eine 24-jährige Frau in Köln auf frischer Tat ertappt worden. Sie wurde vergangene Woche bei einer versuchten Geldübergabe in einem Pfarrbüro in der Innenstadt vorübergehend festgenommen, wie die Polizei Köln am Wochenende mitteilte.
Die Frau hatte sich den Angaben zufolge Anfang Juni bei dem Pfarrer mit einem angeblichen Hilferuf gemeldet. Sie könne die "dringend notwendige medizinische Behandlung ihres schwer erkrankten, dreijährigen Sohnes" nicht bezahlen und erbat dafür Geld. Der Pfarrer bat als Beleg um entsprechende ärztliche Dokumente. Die Frau präsentierte verschiedene Papiere der Uniklinik Köln und bekam von dem Pfarrer schließlich Geld für die Behandlung erstattet.
Frau wollte noch mehr Geld
Die Belege waren jedoch Fälschungen. Das fiel dem Pfarrer auf, als die Frau sich einige Tage später erneut an ihn wandte: Der Zustand ihres Sohnes habe sich akut verschlechtert, sie brauche mehr Geld, da nun weitere hohe Behandlungskosten anfielen, so die Frau. Dafür erneut vorgelegte Unterlagen erkannte der Pfarrer dann als Fälschung.
Er informierte die Rechtsabteilung der Uniklinik und die Polizei. Bei der Übergabe des neuen Betrags am vergangenen Mittwoch im Pfarrbüro nahm die Polizei die Frau, ihren 46-jährigen Vater und den 19-jährigen Bruder vorläufig fest. Mangels Haftgründen wurden sie kurze Zeit später wieder freigelassen. Sie waren der Polizei bereits als Einbrecher bekannt. Jetzt kommt auf sie ein Strafverfahren wegen Betrugs zu. (gho)