Vorwurf der Veruntreuung von 143.000 Euro

Aachener Weihbischof Bündgens muss im Herbst vor Gericht

Veröffentlicht am 29.06.2020 um 12:34 Uhr – Lesedauer: 

Kerpen/Aachen ‐ Die Staatsanwaltschaft hält ihm vor, von einer dementen Bekannten 143.000 Euro veruntreut zu haben: Jetzt ist bekannt, wann genau die Vorwürfe gegen den Aachener Weihbischof Johannes Bündgens vor Gericht verhandelt werden.

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Die Untreuevorwürfe gegen den Aachener Weihbischof Johannes Bündgens (64) werden im Herbst vor dem Amtsgericht Kerpen verhandelt. Es setzte die drei Termine 29. Oktober sowie 5. und 6. November an, wie Amtsgerichtsdirektor Joachim Rau am Montag auf Anfrage der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) sagte. Die Kölner Staatsanwaltschaft hält dem Geistlichen vor, von einer dementen Bekannten 143.000 Euro veruntreut zu haben.

Anklage im vergangenen Oktober

Die Staatsanwaltschaft hatte Bündgens im vergangenen Oktober angeklagt. Zunächst war nur von knapp 128.000 Euro die Rede, später von zusätzlich 15.000 Euro. Bündgens soll das Geld von einer älteren Dame aus Kerpen angenommen haben, die möglicherweise nicht mehr geschäftsfähig gewesen ist. Die Frau hatte Bündgens schon länger gekannt und ihm eine Vollmacht für ihr Konto erteilt. Dem zwischenzeitlich eingesetzten Betreuer waren die Überweisungen aufgefallen.

Der Weihbischof gab an, der Frau als Gegenleistung für das Geld ein lebenslanges Wohnrecht in einer von ihm für 600.000 Euro erworbenen Immobilie in Aachen eingeräumt zu haben. Dies sei im Grundbuch nicht vermerkt worden, weil sich der Gesundheitszustand der Frau verschlechtert habe. Der Weihbischof hat die Summe laut Amtsgericht inzwischen komplett zurückgezahlt.

Bündgens, der seit 2006 Weihbischof sowie Bischofsvikar für die Caritas und Domkapitular ist, lässt seit Anfang Dezember seine bischöflichen Ämter ruhen. Aachens Bischof Helmut Dieser hatte sich "schockiert" über den Vorwurf geäußert und drängt auf vollständige Aufklärung. (KNA)