Benedikt XVI. wird wohl nicht zur Beerdigung Georg Ratzingers reisen
Der emeritierte Papst Benedikt XVI. wird zur Beerdigung seines am Mittwoch verstorbenen Bruders Georg Ratzinger wohl nicht noch einmal nach Regensburg reisen. Dies teilte das Bistum Regensburg der Passauer Neuen Presse mit. "Wir gehen davon aus, dass Benedikt nicht nach Regensburg reisen können wird", so der Bistumssprecher Clemens Neck. Weiter sagte er, dass der Tod des ehemaligen Domkapellmeisters um die Mittagszeit ein leichter gewesen sei: "Man kann von Einschlafen sprechen."
Die Beerdigung wird auf dem Unteren Katholischen Friedhof in der Nähe des Hauptbahnhofes am Mittwoch stattfinden, wie das Bistum mitteilte. Auf dem Friedhof der Dompfarrei haben die Domspatzen ein eigenes Stiftungsgrab. Seit Donnerstag ist der Zeitplan der Trauerfeierlichkeiten bekannt. Am Sonntag findet eine Totenvesper mit 220 Sängern statt, die über einen Livestream auf der Bistums-Webseite übertragen wird. "Die Gesänge seiner Domspatzen werden ihn in den Himmel begleiten", heißt es in der Mitteilung des Knabenchors.
Der Sterberosenkranz wird am Montag im Dom gebetet und ist auch für die Öffentlichkeit zugänglich. Am Dienstag gibt es die Möglichkeit, im Dom Abschied zu nehmen und sich in ein Kondolenzbuch einzutragen. Die Feierlichkeiten schließen mit einem Pontifikalrequiem am Mittwoch und der Beisetzung.
Keine Beerdigung im Familiengrab
Zunächst war vermutet worden, dass der langjährige Kapellmeister der Domspatzen im Familiengrab im Regensburger Stadtteil Ziegetsdorf bestattet würde, wo bereits seine Eltern und die 1991 verstorbene Schwester Maria begraben liegen. Aufgrund des lehmhaltigen Bodens können dort schon seit 15 Jahren keine Erdbestattungen mehr vorgenommen werden, da der Wasserabfluss nicht gewährleistet werden könne, seien nur noch Urnenbestattungen möglich.
In einer ersten Reaktion würdigte der Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer seinen verstorbenen Mitbruder als geschätzten Ratgeber: "Ihre Musik war Gebetsschule, Glaubensunterweisung und Predigt. Unzählige Eucharistiefeiern im Regensburger Dom und in anderen Kirchen verdanken Ihrem Dirigat Schönheit, Herzenswärme und Erhabenheit. Konzertsäle konnten Sie in Gebetshäuser verwandeln." Das Bistum Regensburg hat auf seiner Webseite ein Online-Kondolenzbuch angelegt, in dem von Georg Ratzinger Abschied genommen werden kann. Seit Donnerstag sind dort bereits mehrere Hundert Beileidsbekundungen aus der ganzen Welt eingegangen. (fxn)
2. Juli, 12.10 Uhr: Ergänzt um Zeitplan der Trauerfeierlichkeiten.