Jesuit Bürgler: Neue Provinz ist Signal gegen Nationalismus
Der ernannte Jesuiten-Provinzial Bernhard Bürgler sieht in der Gründung der neuen zentraleuropäischen Provinz seines Ordens ein positives Zeichen in Zeiten zunehmender nationalistischer Tendenzen. Es sei ein Signal, "wenn wir über nationale Grenzen hinausgehen und vorzeigen, vorleben, dass eine weitere Sicht Vorteile hat und dem Christlichen auch mehr entspricht", sagte Bürgler am Sonntag dem Internetportal domradio.de. In der neuen zentraleuropäischen Provinz werden die bisherigen Provinzen Österreich, Deutschland, Litauen-Lettland und die Schweiz zusammengelegt.
Das Charisma des Jesuitenordens sei von Anfang an gegen Nationalität gerichtet gewesen, so Bürgler weiter. Die Gefährten des Gründers Ignatius von Loyola seien aus verschiedenen Nationen gekommen. Auch er selbst habe weltweit gedacht.
Bündelung der Kräfte als Ziel der Zusammenlegung
Ziel der Zusammenlegung sei eine Bündelung der Kräfte, erklärte Bürgler. Man wisse um die finanziellen wie personellen Ressourcen. Er wünsche sich, dass der Orden vor allem in den Bereichen Spiritualität, Bildung und Soziales präsent sei. "Wenn es uns gelingt, uns in diesen Bereichen vielleicht mehr noch zu profilieren, dann glaube ich, dass wir einen Beitrag für die Menschen geben können, aber auch einen Beitrag in der Kirche und für die Kirche."
Der 60-jährige Bürgler ist seit 2014 Provinzial der Jesuiten in Österreich. Am 27. April 2021 wird er dieses Amt für die dann neue zentraleuropäische Provinz übernehmen. Die neue Provinz wird 442 Jesuiten an 36 Standorten umfassen. Dazu zählt auch Schweden, das bislang zur deutschen Provinz gehört. (rom/KNA)