Zum Internationalen Tag der Jugend

An diese Schutzpatrone können sich Jugendliche wenden

Veröffentlicht am 12.08.2020 um 00:01 Uhr – Lesedauer: 

Bonn ‐ Junge Menschen brauchen Vorbilder, heißt es oft. Fündig werden können sie unter den Heiligen der Kirche. Am Internationalen Tag der Jugend hat katholisch.de eine Auswahl von Schutzpatronen der Jugendlichen zusammengestellt.

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Mut, Glaubensstärke und soziales Engagement: Das sind die Merkmale der Heiligen, die später zu Schutzpatronen der Jugendlichen ernannt worden sind. Der Internationale Tag der Jugend, der vor einigen Jahren ins Leben gerufen wurde, ist ein guter Anlass, um an ihr Vermächtnis zu erinnern.

Don Bosco

Er war sozusagen schon zu Lebzeiten ein Patron der Jugend, der italienische Priester Giovanni Bosco (1815-1888). Durch einen frühen Schicksalsschlag – er verlor seinen Vater, als er noch ein Kind war – wusste er früh, was es bedeutet, auf der Schattenseite des Lebens zu wandern. So widmete er sich später als Pfarrer in Turin liebevoll der Erziehung und Fürsorge benachteiligter Kinder und Jugendlicher. Vom industriellen Aufschwung zurückgelassen, fristeten viele der jungen Menschen ein von bitterer Armut und Perspektivlosigkeit geprägtes Dasein in Arbeitslosigkeit. Don Bosco richtete in den Arbeitervierteln sogenannte Oratorien ein, mit denen er ihnen einen Raum zum Leben, Lernen, Spielen und Beten schenkte. Später gründete er Schulen und Lehrstätten, bot den jungen Menschen Arbeit und ein sicheres Zuhause. Dadurch gelang es ihm, die Jugendlichen zu einem reflektierten, gewaltfreien und verantwortungsvollen Leben heranzuziehen. Bis heute gehört die von ihm zur "Rettung der Jugend" ins Leben gerufene Kongregation der Salesianer zu den größten Männerorden der katholischen Kirche.

Gedenktag: 31. Januar

Valentinus

Für die allermeisten ist Valentinus als Schutzheiliger der Liebenden bekannt – er ist aber auch Schutzpatron der Jugend. Wie er zu dieser Ehre kam, ist allerdings unklar – genauso, ober er wirklich existiert hat: Erst spätere Quellen berichten über ihn. Nach der Legende lud der vornehme Athener Redner Craton eigen gewissen Valentinus von Terni nach Rom ein. Cratons Sohn litt unter einer gekrümmten Wirbelsäule. Nachdem Valentinus den Filius geheilt hatte, soll sich die ganze Familie zum Christentum bekehrt haben. Den historischen Kern der Geschichte herauszuschälen ist schwierig – zumal es noch einen weiteren, am gleichen Tag gefeierten Valentinus gibt. Dieser Valentinus, mit Beinamen von Rom, soll ein Priester gewesen sein, der 269 hingerichtet wurde, weil er als Priester Liebespaare trotz eines Verbots christlich getraut haben soll.  Dass es sich bei den beiden um dieselbe Person handelt, gilt ebenfalls nicht als unmöglich.

Gedenktag: 14. Februar

In dem Sarkophag in der Maria-Hilf-Basilika in Turin-Valdocco befinden sich die sterblichen Überreste des heiligen Don Bosco.
Bild: ©Markus Kremser

In dem Sarkophag in der Maria-Hilf-Basilika in Turin-Valdocco befinden sich die sterblichen Überreste des heiligen Don Bosco.

Gabriel von der schmerzhaften Jungfrau (Francesco Possenti)

1838 als Kind einer einflussreichen Familie geboren, soll der junge Francesco Possenti zunächst einen eher lockeren Lebenswandel gepflegt haben. Nach einer schweren Krankheit, dem Suizid seines Bruders und em Tod seiner Schwester wandte er sich immer tiefer dem Glauben zu. Nach der Betrachtung eines Bildnisses der Schmerzhaften Muttergottes während einer Prozession hatte er nach eigenen Angaben ein mystisches Erlebnis. Er hörte eine Stimme, die zu ihm sagte: "Auf was wartest du? Folge deiner Berufung!" Bald darauf trat er in den Orden der Passionisten ein. Dort nahm er den Ordensnamen Gabriel von der Schmerzhaften Muttergottes an und studierte Philosophie und Theologie. Seine Lebensführung und seine Frömmigkeit galten als vorbildlich. 1862 starb er an Lungentuberkulose. 1920 wurde er heiliggesprochen.

Gedenktag: 27. Februar

Aloisius von Gonzaga

Darstellungen zeigen ihn oft als engelsgleichen Jüngling, dabei soll seine Gestalt eher männlich-herb gewesen sein. Aloisius, italienisch Luigi, wurde 1568 als ältester Sohn des Markgrafen von Gonzaga in Castiglione bei Mantua geboren. Der temperamentvolle Adelsspross lernte früh, sich zu zügeln. Von seinem zehnten Lebensjahr an war er Page am florentinischen Hof der Medici in Brescia, später kam er an den Hof des spanischen Königs in Madrid. Bei diesen Stationen lernte er nicht nur die führenden Leute seiner Zeit kennen, sondern wurde auch mit der Sittenlosigkeit, Brutalität und Frivolität des Hochadels konfrontiert. Er wandte sich entschieden von dieser Lebensart ab und gelobte ewige Keuschheit. Mit 17 Jahren verzichtete Aloisius zugunsten seines jüngeren Bruders auf sein Erbe und trat in den Jesuitenorden ein – erst nach hartem Ringen mit seinem Vater erhielt er die Erlaubnis dazu. Aloisius studierte in Rom und pflegte nebenbei Kranke. Während eines Einsatzes bei einer Pestepidemie im Jahr 1591 steckte er sich an und starb – im Alter von 23 Jahren. 1726 wurde er heiliggesprochen und 1729 zunächst zum Patron der jungen Studierenden ernannt. Später wurde er Patron der christlichen Jugend.

Gedenktag: 21. Juni

Heiliger Stanislaus Kostka auf dem Sterbelager
Bild: ©gemeinfrei

Pierre Le Gros' Skulptur "Heiliger Stanislaus Kostka auf dem Sterbelager" (1703) ist im Jesuitenkonvent bei Sant’Andrea al Quirinale in Rom zu besichtigen.

Jan Berchmans

Jan Berchmans (1599-1621) war der Sohn eines flämischen Schuhmachers und konnte nur mit finanzieller Unterstützung eines Geistlichen zur Schule gehen. Seinen Lebensunterhalt musste er sich dabei als Hausmeister verdienen. Mit 17 Jahren schloss er sich dem damals neuen Jesuitenorden an; als er 19 Jahre alt war, wurde er zum Studium nach Rom geschickt, wo er als Vorbild an Tugendhaftigkeit und strenger Einhaltung der Ordensregeln galt. Im jesuitischen Collegium Romanum erhielt er sogar das einstige Zimmer des Aloisius von Gonzaga. "Wenn ich nicht jetzt in meiner Jugend heilig werde, werde ich niemals heilig sein", schrieb Jan in sein Tagebuch. Seine Mitbrüder bezeugten neben seiner tiefen Frömmigkeit und Gewissenhaftigkeit besonders seine liebenswürdige Art. 1621 starb er schließlich an einer Lungenentzündung. 1888 wurde er von Papst Leo XIII. heiliggesprochen. Neben Tarcisius gilt er auch als Schutzpatron der Ministranten.

Gedenktag: 13. August

Stanislaus Kostka

Ein weiterer Jesuit, der in jungen Jahren verstarb und zum Patron der Jugend erklärt wurde, ist Stanislaus Kostka (1550-1568). Er stammte aus einer adeligen Familie aus der Gegend nördlich von Warschau. Sein Vater hatte ehrgeizige Pläne für ihn, doch er wählte einen anderen Weg. Mit 14 Jahren kam er auf ein Kolleg des jungen Jesuitenordens nach Wien. Dort sollte er, so die Idee seiner Eltern, die nötige Ausbildung für eine angemessene Laufbahn erhalten. Drei Jahre blieb Stanislaus in Wien – eine in jeglicher Hinsicht prägende Zeit für ihn: Einerseits trug ihm seine Frömmigkeit den Spott der Mitschüler ein, andererseits reifte in ihm der Entschluss, selbst Jesuit zu werden. Doch der damalige österreichische Provinzialobere traute sich nicht, Stanislaus ins Noviziat aufzunehmen, weil er feindselige Schritte von dessen Vater gegen den Jesuitenorden fürchtete. Deshalb floh Stanislaus nach Dillingen zum deutschen Provinzial Petrus Canisius und bat ihn um die Aufnahme in den Orden. Dieser schickte ihn weiter nach Rom, wo er schließlich Novize wurde. Doch nur ein Jahr später starb er an einem Blutsturz. 1726 wurde er heiliggesprochen und – genau wie Aloisius Gonzaga – zum Patron der studierenden Jugend ernannt.

Gedenktag: 13. November

Von Matthias Altmann