Neuer Dompropst pilgert zu Fuß zum Kölner Dom
Der künftige Hausherr des Kölner Doms, Guido Assmann (56), ist zu Fuß von seinem alten Arbeitsplatz in Neuss zu seiner neuen Wirkungsstätte gepilgert. Der bisherige Neusser Kreisdechant erreichte die Kölner Kathedrale nach rund anderthalb Tagen, wie das Domkapitel am Dienstag in Köln mitteilte. "Ich habe das schon in der Vergangenheit so gehalten, dass ich mich zu Fuß auf den Weg gemacht habe, wenn ich irgendwo eine neue Stelle angetreten bin", sagte Assmann, der am 20. September in sein neues Amt als Dompropst eingeführt wird.
Auf seinem Pilgerweg begleiteten Assmann Mitglieder seines bisherigen Pfarrverbandes, Freunde und Kollegen, wie es hieß. Domdechant Robert Kleine empfing die Gruppe vor dem Kölner Wahrzeichen und führte sie zum Dreikönigsschrein. Er verteilte zudem den Pilgerstempel als Nachweis für die Wallfahrt.
"Mit Gottes Hilfe für das Neue bereit machen"
"Die vielen guten Gespräche und zufälligen Begegnungen haben mir dabei geholfen, mich bewusst zu verabschieden und mit Gottes Hilfe für das Neue bereit zu machen, das mich erwartet", erklärte Assmann. Er folgt auf Gerd Bachner, der mit Vollendung seines 75. Lebensjahres im April aus dem Amt geschieden war. Bachner war am Sonntag offiziell als Dompropst verabschiedet worden. Er übte das Amt seit 2015 aus.
Der Dompropst leitet das Domkapitel, das sich um den Erhalt der Kathedrale und die Gottesdienste dort kümmert sowie den Erzbischof berät. Wenn der Kölner Erzbischof zurücktritt oder stirbt, macht das Domkapitel dem Vatikan Vorschläge für seine Nachfolge und wählt am Ende des Berufungsverfahrens einen Kandidaten aus einer Dreierliste des Papstes. Der Dompropst ist auch Chef der Dombauhütte mit rund 100 Mitarbeitern.
Assmann wurde 1964 in Radevormwald geboren und empfing 1990 die Priesterweihe. Nach Kaplansjahren in Eitorf und Köln-Klettenberg war er von 1998 bis 2007 leitender Pfarrer in Dormagen-Süd. 2000 wurde er zum Dechanten in Dormagen ernannt. 2007 wechselte er als Pfarrer an das Quirinusmünster in Neuss und wurde Neusser Kreisdechant. Zwei Jahre später übernahm er die Leitung des Pfarrverbandes Neuss-Mitte. 2005 ernannte ihn Papst Benedikt XVI. zum "Kaplan Seiner Heiligkeit" mit dem Titel Monsignore. Seit 2017 ist Assmann nichtresidierender Domkapitular. (tmg/KNA)