Bistum Rottenburg warnt vor Aktion "Weihnachten im Schuhkarton"
Die Diözese Rottenburg-Stuttgart hat vor der Aktion "Weihnachten im Schuhkarton" gewarnt. Die Aktion solle man nicht unterstützen, da sie "keine nachhaltige Entwicklungshilfe für Kinder in Not" leiste, heißt es im aktuellen kirchlichen Amtsblatt der Diözese vom Dienstag. Das Projekt des Vereins "Samaritan's Purse" zeige den beschenkten Kindern laut dem amtlichen Schreiben "unabhängig vom Engagement der Teilnehmer" das Evangelium von Jesus Christus als "größtes Geschenk".
"Der Verein 'Samaritan’s Purse' ist daher in erster Linie als ein Missionswerk zu verstehen und ist Teil der internationalen evangelikalen Bewegung Billy Graham Evangelistic Association", heißt es weiter. Die Aktion sei damit von "einem Glaubens- und Kirchenverständnis sowie von einem Missionsverständnis geprägt, das die katholische Kirche nicht teilt". Kirchliche Einrichtungen sollen sie aus diesem Grund "in keiner Weise" unterstützen. Alternativ empfiehlt das Bistum Rottenburg-Stuttgart etwa "Weihnachten weltweit", eine ökumenische Aktion der Hilfswerke Adveniat, Misereor und Brot für die Welt sowie des Kindermissionswerks Die Sternsinger.
"Weihnachten im Schuhkarton" ist eine Geschenkaktion, die Kinder und Jugendliche dazu aufruft, einen Schuhkarton mit Geschenken zu packen, der an Kinder in Not, unter anderem in Afrika und Südamerika, verschickt wird. Seit 1996 wird das Projekt auch im deutschsprachigen Raum durchgeführt. Initiiert wird es vom Hilfswerk "Samaritan's Purse", das überkonfessionell arbeitet, aber einen evangelikalen Hintergrund hat. 2002 übernahm der Verein – damals noch "Geschenke der Hoffnung" genannt – die Aktion von der "Billy Graham Evangelistic Association", einer evangelikalen Organisation. Schon andere Bistümer, etwa das Bistum Trier, distanzierten sich von "Weihnachten im Schuhkarton". (mpl)