Langfinger wollten Geld aus Opferstock stehlen

Pfarrer erwischt Diebe – und wird mit Faust ins Gesicht geschlagen

Veröffentlicht am 27.10.2020 um 11:51 Uhr – Lesedauer: 

Rheine ‐ Schock in Rheine: Ein Pfarrer wurde dort am Wochenende bei einer körperlichen Auseinandersetzung mit Kirchendieben mit der Faust ins Gesicht geschlagen. Die Täter hatten zuvor versucht, einen der Opferstöcke in dem Gotteshaus aufzubrechen.

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Sein mutiger Einsatz gegen Kirchendiebe hatte für einen Pfarrer aus Rheine am Wochenende schmerzhafte Konsequenzen. Wie die Polizei in der münsterländischen Stadt am Montag mitteilte, wurde der Pfarrer der Stadtkirche St. Dionysius am Samstagmittag bei einer körperlichen Auseinandersetzung mit drei mutmaßlichen Dieben von einem der Verdächtigen mit der Faust ins Gesicht geschlagen und leicht verletzt. Die Täter, die es laut Polizei auf die Opferstöcke in der Kirche abgesehen hatten, konnten den Angaben zufolge nach der Tat festgenommen werden. Sie seien dem Haftrichter vorgeführt worden und säßen nun in Untersuchungshaft.

Wie die Polizei erläuterte, waren die mutmaßlichen Diebe – drei Männer ohne festen Wohnsitz – bereits am Dienstag von einer Videokamera gefilmt worden, als sie sich an einem Opferstock zu schaffen machten. Aufgrund der Filmaufnahmen habe der Pfarrer zwei der Tatverdächtigen am Samstag wiedererkannt, als sie gerade dabei gewesen seien, Bargeld aus einem Opferstock zu stehlen. Daraufhin habe er die Männer angesprochen und gemeinsam mit weiteren Zeugen festgehalten. Bei einem Fluchtversuch der Verdächtigen sei es dann zu der körperlichen Auseinandersetzung gekommen. Zwei Diebe entkamen laut Polizei zunächst in Richtung Ems; ebenso wie der dritte Verdächtige konnten sie schließlich jedoch festgenommen werden. Bei den Beschuldigten fanden die Beamten Beute und Tatwerkzeug. Es werde vermutet, dass die Männer für weitere, ähnliche Diebstähle in Frage kämen.

Opferstöcke sind in Deutschlands Kirchen nahezu täglich Ziel von Dieben. Das liegt vor allem daran, dass die meisten Gotteshäuser tagsüber geöffnet sind, aber nur selten bewacht werden. Hinzu kommt, dass Opferstöcke für Kleinkriminelle oftmals leicht aufzubrechen sind. Zwar bewegen sich die dabei entwendeten Geldbeträge meist lediglich im unteren zweistelligen Eurobereich. Häufig richten die Täter beim Aufbrechen jedoch erhebliche Sachschäden an. (stz)