Umgang mit Online-Gottesdiensten in der Ökumene unterschiedlich

Trotz Corona: Zählsonntag erfasst Gottesdienstbesucher am 8. November

Veröffentlicht am 28.10.2020 um 09:00 Uhr – Lesedauer: 

Bonn/Hannover ‐ Der "Zählsonntag" am 8. November wird anders: Er ist der erste seit den Corona-Einschränkungen – doch gezählt wird in den katholischen und evangelischen Präsenz-Gottesdiensten trotzdem. Bei den Online-Gottesdiensten hingegen gibt es Unterschiede.

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Die Zählung der Gottesdienstbesucher am "Zählsonntag" wird trotz der Einschränkungen der Corona-Pandemie wie geplant stattfinden. Gegenüber katholisch.de bestätigte eine Sprecherin der Deutschen Bischofskonferenz, dass auch in diesem Jahr das übliche Verfahren angewandt wird, bei dem alle Personen gezählt werden, die am zweiten November-Sonntag Gottesdienste mitfeiern. In die Statistik aufgenommen werden dabei die Teilnehmer von Sonntagsmessen inklusive der Vorabendmessen sowie von Wort- und Kommuniongottesdiensten, die anstelle einer Eucharistiefeier gehalten werden. Protokolliert wird nur die Summe der Teilnehmer pro Gottesdienst, personenbezogene Daten werden nicht erhoben. Teilnehmer an Online-Gottesdiensten werden nicht zentral erfasst.

Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) hat laut Auskunft einer Sprecherin für dieses Jahr den Erfassungsbogen verändert und fragt auch digitale Gottesdienste unabhängig von Übertragungsform und Plattform ab. Soweit die Zugriffszahlen bekannt seien, würden sie auch erfasst. Die Zählung der Online-Gottesdienstgemeinden findet jedoch unabhängig vom Zählsonntag ab. Über ein System für die Auswertung der Zählungen verständige sich die EKD gerade mit den Landeskirchen, so die Sprecherin. Dazu benötige es aber noch Rückmeldungen aus den einzelnen Kirchengemeinden.

Zählsonntag ökumenisch vergleichbar

Jedes Jahr werden an zwei festen Sonntagen bundesweit die Gottesdienstbesucher gezählt. Der Zählsonntag am 8. November ist der erste unter den vollen Auswirkungen der Einschränkungen durch das Corona-Virus. Im Frühjahr findet die Zählung am zweiten Fastensonntag statt. Der diesjährige Frühjahrs-Zählsonntag fiel auf den 8. März, den letzten Sonntag, an dem in allen deutschen Bistümern noch regulär Sonntagsgottesdienste gefeiert wurden. In der Woche darauf hatten die ersten Diözesen Gottesdienste abgesagt und Gläubige von der Sonntagspflicht dispensiert.

Die Ergebnisse der Zählung werden in der Kirchlichen Statistik erfasst, die jedes Jahr im Sommer veröffentlicht wird. 2019 haben demnach durchschnittlich etwa 2,1 Millionen Menschen katholische Gottesdienste mitgefeiert (9,1 Prozent der Katholiken). Das Verfahren ist in der katholischen Kirche seit 1969 bundesweit einheitlich, so dass eine Vergleichbarkeit über alle Bistümer gegeben ist. Auch die EKD zählt jeweils zu denselben Terminen die Gottesdienstbesucher. Für 2019 weist die Statistik im Schnitt 684.000 Teilnehmer (3,3 Prozent der Angehörigen der EKD) aus. (fxn)