"Werde Hoffnungsträger" ist Leitwort der Diaspora-Aktion 2020

Diaspora-Sonntag: Bischöfe rufen zu Spenden für Bonifatiuswerk auf

Veröffentlicht am 08.11.2020 um 10:00 Uhr – Lesedauer: 

Paderborn ‐ In der Corona-Krise haben kirchliche Hilfswerke mit niedrigen Spendeneinnahmen zu kämpfen. Daher ruft das Bonifatiuswerk anlässlich der diesjährigen Diaspora-Aktion dazu auf, trotz der Pandemie zum "Hoffnungsträger" zu werden.

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Der Würzburger Bischof Franz Jung und der Paderborner Erzbischof Hans-Josef Becker haben anlässlich des Diaspora-Sonntags in einer Woche zu Spenden für das Bonifatiuswerk aufgerufen. Die Corona-Pandemie sei eine Zeit, in der man sich als "Hoffnungsträger" bewähren könne, sagte Jung, in dessen Diözese heute die bundesweite Diaspora-Aktion der Kirche in Deutschland eröffnet wurde. Die Krise sei ein Aufruf, "einmal neu zu entdecken, wo brauche ich selbst Hoffnung, wo kann ich anderen Menschen Hoffnung schenken durch mein Tun, durch mein Beten, durch meinen Einsatz", so der Würzburger Bischof. Das Leitwort der diesjährigen Aktion zugunsten von Katholiken in der Diaspora in Nord- und Ostdeutschland, in Nordeuropa und im Baltikum lautet "Werde Hoffnungsträger".

Dem Spendenaufruf Jungs schloss sich auch der Paderborner Erzbischof Hans-Josef Becker an, in dessen Bischofsstadt das Bonifatiuswerk seinen Sitz hat. "Nicht zuletzt durch die großzügige Gabe der Gläubigen in den Gemeinden ist es dem Bonifatiuswerk möglich, Katholiken in der Diaspora auch in bewegten Zeiten wie diesen zur Seite zu stehen", so Becker. Gerade in der Corona-Krise seien alle Menschen "auf Begegnung und Gemeinschaft angewiesen".

Austen: Kirche muss nicht systemrelevant sondern für die Menschen relevant sein

Mit dem Leitwort der Diaspora-Aktion wolle man dazu aufrufen, die christliche Zuversicht "in Wort, Tat und Gebet in die Welt zu tragen", sagte der Generalsekretär des Bonifatiuswerks, Georg Austen. Die Kirche müsse "nicht nur für ein System relevant" sein, sondern "auch existenzrelevant für den Menschen". Wie alle anderen Hilfswerke spüre das Bonifatiuswerk die Auswirkungen der Corona-Pandemie unmittelbar. Da nur eine begrenzte Anzahl an Gläubigen die Gottesdienste besuchen könne, befürchtet Austen einen starken Einnahmenrückgang. Daher bittet das Bonifatiuswerk besonders in diesem Jahr um Spenden, die auch per Überweisung oder online gemacht werden könnten.

Das Diaspora-Hilfswerk teilte zudem mit, dass die staatlichen Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie "massive Auswirkungen" auf die geförderten Projekte hätten, besonders im Bereich der Kinder- und Jugendhilfe sowie der Unterstützung von Seelsorge. Viele Maßnahmen habe man aufschieben müssen; im Projektbereich gebe es ein ständiges "Auf und ab". Eine steigende Nachfrage nach "innovativen pastoralen Ansätzen" sei bemerkbar. In der Krise hat das Bonifatiuswerk nach eigenen Angaben einen Notfonds für bedürftige Familien mit Kindern und Alleinerziehende des Caritasverbands im Erzbistum Berlin gefördert. Außerdem seien etwa ein "Drive-In-Gottesdienst" in Hildesheim und die Produktion ökumenischer Radio-Gottesdienste für Kinder in Kiel finanziert worden. (rom)