Bisher erzielte Fortschritte in der Kirche reichten nicht aus

Bayerns Katholikenkomitee: Frauen in Kirche gleichstellen

Veröffentlicht am 14.11.2020 um 15:59 Uhr – Lesedauer: 

München ‐ Theologisch sei nicht hinreichend begründbar, die Begabungen und Interessen von Frauen nicht besser zu berücksichtigen, findet das Landeskomitee der Katholiken in Bayern – und appelliert damit vor allem an die eigene Kirche. Denn die Berufung von Frauen zeige sich längst.

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Das Landeskomitee der Katholiken in Bayern macht sich für die Gleichstellung von Frauen in Kirche und Gesellschaft stark. Die Teilhabe von Frauen an allen Funktionen und Ämtern sollte selbstverständlich werden, heißt es in einer am Wochenende mit großer Mehrheit von der Herbstvollversammlung verabschiedeten Stellungnahme. Die bisher erzielten Fortschritte, insbesondere in der katholischen Kirche, reichten nicht aus.

"Es ist theologisch nicht hinreichend begründbar und grob fahrlässig, die Begabungen und Interessen von Frauen nicht besser zu berücksichtigen", heißt es in dem Papier. So müssten Frauen auch Zugang zu Weiheämtern haben. "Durch die Übernahme zahlreicher seelsorglicher Tätigkeiten und Dienste zeigt sich längst, wie vielfältig die Berufungen von Frauen ausgeprägt sind und wie sie sich noch weiter entfalten können."

Begabungen aller Gläubigen in Kirche einfließen lassen

Als Vorbild wird in der Stellungnahme auf katholische Verbände, Räte und Orden verwiesen, wo Frauen das Wahlrecht hätten und leitend tätig seien. Ziel müsse sein, "die vielen Begabungen möglichst aller Gläubigen sowohl in das Leben einer kirchlichen Gemeinde als auch in die Kirche insgesamt einfließen zu lassen".

Ausdrücklich unterstützt das Landeskomitee die Bemühungen katholischer Frauenverbände um tatsächliche Gleichberechtigung und eine paritätische Beteiligung von Frauen und Männern in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft.

Die Thematik der Stellung der Frau in der Kirche steht momentan von vielen unterschiedlichen Seiten in der Diskussion. So leitet etwa die Osnabrücker Dogmatikerin Margit Eckholt die Frage nach Ämtern von Gottesbild ab. Dagegen fördert der Hildegardis-Verein Frauen ganz gezielt für Führungspositionen in der Kirche. (cph/KNA)