Mit nur 54: "Maulwurf" im Vatileaks-Skandal Paolo Gabriele gestorben
Paolo Gabriele, früherer Kammerdiener von Benedikt XVI. und "Maulwurf" im Vatileaks-Skandal, ist im Alter von 54 Jahren gestorben. Das teilte der Vatikan auf seinem Informationsportal am Dienstag mit. Gabriele erlag demnach einer langen Krankheit. Der ehemalige Papst-Mitarbeiter galt als Schlüsselfigur in der Affäre um vertrauliche Dokumente, die Anschuldigungen von Korruption, Vetternwirtschaft und homosexuellen Seilschaften in der Kurie nährten.
Ein Vatikangericht sprach Gabriele im Oktober 2012 schuldig, die fraglichen Papiere über Monate hinweg entwendet und an Medien weitergegeben zu haben. Ob er alleine handelte, ist bis heute zweifelhaft. Gabriele hatte im Prozess gestanden und die Existenz von Mittätern bestritten. Als Motiv für seine Tat nannte er Unbehagen über Missstände an der Kurie.
Kurz vor Weihnachten des gleichen Jahres begnadigte ihn Benedikt XVI. und erließ ihm den Rest seiner 18-monatigen Haftstrafe. "Es handelte sich um eine väterliche Geste gegenüber einer Person, mit der der Papst für einige Jahre einen täglichen familiären Umgang gehabt hat", so der Vatikan 2012. Gabriele fand anschließend Arbeit bei einer Außenstelle der päpstlichen Kinderklinik Bambino Gesu. Er hinterlässt eine Ehefrau und drei Kinder. (cph/KNA)