Spanier soll Amt als Gottesdienstpräfekt übernehmen

Meldung zu neuem Gottesdienst-Präfekten zurückgezogen

Veröffentlicht am 28.12.2020 um 11:32 Uhr – Lesedauer: 

Madrid ‐ Heute hatte katholisch.de unter dem Titel "Bericht: Das ist der Nachfolger von Kardinal Sarah" berichtet, dass Weihbischof Juan Antonio Martínez Camino neuer Präfekt der Gottesdienstkongregation werden soll. Weitere Recherchen haben ergeben, dass es sich um eine Falschmeldung handelt.

  • Teilen:

ACHTUNG: Weitere Recherchen zum möglichen Wechsel haben die Belastbarkeit der Information infrage gestellt. Auf Nachfrage von katholisch.de hat "Religion Digital" nun bestätigt, dass es sich bei der Meldung um einen Scherz handelt. Zum Fest der Unschuldigen Kinder (Spanisch: "Día de los Inocentes") ist es in spanischsprachigen Ländern üblich, dass Medien bewusst Falschmeldungen streuen, die die Leser erkennen sollen. Der Brauch ist mit dem 1. April in Deutschland vergleichbar.

Der Madrider Weihbischof Juan Antonio Martínez Camino soll neuer Präfekt der Gottesdienstkongregation im Vatikan werden. Das berichtet das spanische Portal "Religion Digital" am Montag und beruft sich dabei auf informierte Kreise. Demnach hat Papst Franziskus über die Personalie bereits entschieden.

Martínez Camino sei dem Papst von einem Kardinal und einem Prior empfohlen worden, so das Portal. Der Madrider Kardinal Carlos Osoro Sierra habe der Empfehlung direkt zugestimmt. Martínez Camino ist wie der Papst Mitglied des Jesuitenordens, promovierte 1990 an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Sankt Georgen in Frankfurt am Main, war Professor an der Päpstlichen Universität Comillas in Madrid sowie Direktor des Sekretariats für die Kongregation für die Glaubenslehre bei der spanischen Bischofskonferenz. Weiterhin war er deren Generalsekretär.

Umstrittener Amtsinhaber

Bisheriger Präfekt der Gottesdienstkongregation ist der guineische Kardinal Robert Sarah. Der 75-Jährige hat sich in Veröffentlichungen immer wieder von Positionen von Papst Franziskus distanziert, etwa in liturgischen und migrationspolitischen Fragen. Beobachter sehen in ihm ein Sprachrohr der Traditionalisten und Konservativen in der Kirche.

HTML-Elemente (z.B. Videos) sind ausgeblendet. Zum Einblenden der Elemente aktivieren Sie hier die entsprechenden Cookies.

"Religion Digital" berichtet zudem, dass Papst Franziskus bereits einen neuen Leiter des Kommunikationsdikasteriums ausgesucht hat. Demnach soll den Posten der Spanier Fernando Giménez Barriocanal übernehmen – er wäre damit der Laie mit dem einflussreichsten Rang im Vatikan. Bisher ist er der stellvertretende Sekretär für wirtschaftliche Angelegenheiten der spanischen Bischofskonferenz und leitet den von den spanischen Bischöfen betriebenen Radiosender COPE, einen der meistgehörten Sender des Landes. (cph)